Für Demokratie und Vielfalt: Kirchen rufen zur Großdemo in Hamburg vor der Europawahl auf
06. Juni 2024
"Go vote - unsere Stimmen sind laut": Kurz vor der Europawahl rufen Kirchen und Religionsgemeinschaften zur Großdemo in Hamburg auf. Am Freitag soll erneut ein starkes Zeichen für Demokratie und Vielfalt gesetzt werden. Die Demo wird von einem breiten Bündnis getragen.
Los geht es um 16 Uhr mit Kundgebungen und Musik auf der Ludwig-Erhard-Straße. Organisiert wird sie von einem breiten Bündnis, an dem unter anderem der DGB, Fridays for Future, die Nordkirche, Unternehmensverbände und Kulturinstitutionen beteiligt sind.
Einladung: Andacht vor Beginn der Demo im Michel
Bereits um 15 Uhr beginnt eine ökumenische Andacht in der Hauptkirche St. Michaelis, dem Hamburger „Michel“. Die Andacht wird gemeinsam gestaltet mit dem benachbarten katholischen „Kleinen Michel“ und steht unter der Überschrift „Die nötigen Schritte tun“.
In biblischen Lesungen und persönlichen Statements werden Frieden, Gerechtigkeit und Demokratie thematisiert. Die Andacht ist zugleich Treffpunkt für die Teilnehmenden aus Kirche und Diakonie.
Bischöfin Fehrs: Als Religionsgemeinschaften eine besondere Verantwortung
Mehr Informationen zum Interreligiösen Forum Hamburg. Dem Forum gehören evangelische, katholische, muslimische, jüdische, buddhistische, hinduistische, alevitische und Mitglieder der Bahä’i-Gemeinden in Hamburg an.
Beim Bühnenprogramm der Demo wird Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck sowie amtierende EKD-Ratsvorsitzende, gemeinsam mit Landesrabbiner Shlomo Bistritzky und der stellvertretenden Schura-Vorsitzenden Özlem Nas zur Wahl aufrufen. Alle gehören dem Vorstand des Interreligiösen Forums Hamburg (IFH) an.
Als Religionsgemeinschaften sind wir in besonderer Weise dafür verantwortlich, für den Dialog, die demokratische Auseinandersetzung und den gesellschaftlichen Frieden einzutreten.
"Dazu gehört auch der Einsatz gegen politischen und religiösen Extremismus“, sagte Bischöfin Fehrs.
Vertretende unserer Kirche rufen zur Wahl auf
Mehr Stimmen aus den Hamburger Kirchenkreises auf der Website kirche-hamburg.
„Die Evangelischen Kirchen haben die Pflicht, sich demokratiefeindlichen Tendenzen entgegenzustellen“, heißt es von Hauptpastor und Propst Dr. Martin Vetter. „Demokratie muss immer wieder erneuert, begründet und wenn nötig, verteidigt werden." Weiter sagte er:
Dahinter steht die christliche Grundhaltung, dass jede einzelne Person für Gott einen unendlichen Wert besitzt, den sie sich nicht selbst verdienen kann oder muss.
„Die Entscheidungen, die auf europäischer Ebene getroffen werden, haben großen Einfluss auf den Alltag in den Regionen und auch bei uns in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg", heißt es in einem Wahlaufruf aller christlicher Kirchen in Norddeutschland.
Es gehe um Fragen, die uns alle unmittelbar betreffen – Freiheit und Sicherheit, Armut und wirtschaftliche Entwicklung, Flucht und Migration werden immer auch europäisch entschieden.