Gemeinsamer Wahlaufruf von Erzbistümern und Nordkirche: Nutzt eure Stimme!
13. Februar 2025
„Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit“: Mit diesem Bibelwort rufen die Bischöfinnen und Bischöfe der evangelischen Nordkirche und der katholischen Erzbistümer Berlin und Hamburg zur Wahl auf.
Sie möchten damit alle Wahlberechtigten ermutigen, ihr Stimmrecht am 23. Februar zu nutzen. Dann findet die Wahl zum Deutschen Bundestag statt. Am 2. März steht außerdem die Wahl der Hamburgischen Bürgerschaft an.
Demokratie bedeutet auch Kompromisse
Wörtlich heißt es in dem gemeinsamen Aufruf: "Das Recht zu wählen ist die Grundlage unserer parlamentarischen Demokratie, mit der Sie Einfluss auf die politische Zukunft unseres Landes nehmen können. Wir bitten Sie: Beteiligen Sie sich durch Ihre Stimme an der Stärkung und Gestaltung unserer Demokratie, denn sie ist darauf angewiesen, dass wir alle uns für sie engagieren."
Die Demokratie wurzele in "Grundwerten, die wir aus christlicher Überzeugung teilen", heißt es in dem Aufruf weiter. Dazu gehörten etwa die Regeln des Rechtsstaats und des sozialen Ausgleichs. Ebenso lebe die Demokratie von Kompromissen, "die mühsam erarbeitet und erstritten werden".
Christlicher Glaube und Herabsetzung von Menschen sind nicht vereinbar
Konkret rufen die Bischöfinnen und Bischöfe dazu auf, für jene Kandidatinnen und Kandidaten zu stimmen, "die für die Menschenrechte und die freiheitlich-demokratische Grundordnung einstehen".
Weiter heißt es: "Als Christinnen und Christen treten wir entschieden gegen jede Verbreitung von antisemitischem und rassistischem Gedankengut ein sowie gegen die Herabsetzung von Menschen anderen Glaubens." Stattdessen sei es wichtig, sich den großen Herausforderungen unserer Zeit zu stellen. Das seien unter anderem die Bewahrung der Schöpfung und eine humanitäre Flüchtlingspolitik. "Diese Aufgaben lassen sich nach unserer Überzeugung nur bewältigen, wenn wir uns dabei an Menschenwürde, Nächstenliebe, Weltoffenheit und Zusammenhalt orientieren", so die Bischöfinnen und Bischöfe.