Gesamtkonzept für Pommersches Archiv steht
29. Januar 2021
Nach mehreren Beratungen haben die Nordkirche, der Pommersche Evangelische Kirchenkreis sowie Historiker und andere Fachleute ein neues Gesamtkonzept für das pommersche Archivgut erarbeitet. Im Mittelpunkt stehen eine hohe Nutzerfreundlichkeit und die Möglichkeit eines ehrenamtlichen Engagements von historisch Interessierten.
Landesbischöfin Kristina-Kühnbaum Schmidt hatte zu den Arbeitsrunden eingeladen und dankte allen Beteiligten, die sich im Streit um die Außenstelle des landeskirchlichen Archivs "für eine einvernehmliche Lösung eingesetzt" haben. "Wir müssen künftig als Nordkirche mit deutlich weniger Mitteln haushalten. Doch wir haben in den letzten Wochen noch einmal deutlich wahrgenommen, wie wichtig die kirchlichen Archive als historisches Gedächtnis für die Gegenwart unserer Kirche sind", erläuterte sie den Hintergrund der Beratungen.
Außenstelle des landeskirchlichen Archivs
Bei dem Gesamtkonzept setze man auf Kooperation mit dem Kirchenkreis Pommern, eine hohe Nutzerfreundlichkeit sowie Flexibilität und Kreativität. So sollen sich künftig auch historisch interessierte Ehrenamtliche engagieren können für die kirchengemeindlichen Pfarrarchive.
Im Mittelpunkt des erarbeiteten Konzepts steht eine Außenstelle des landeskirchlichen Archivs mit Beständen, die nach historischen und archivarischen Kriterien ausgewählt werden. In einem Lesesaal sollen interessierte Forschende und Wissenschaftler diese Akten einsehen können. Eine Archivarin oder ein Archivar erschließt das pommersche landeskirchliche Archivgut und betreut Besucherinnen und Besucher.
Jahrhunderte alter Schatz
Diese Fachkraft wird den Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis außerdem bei der Betreuung der Pfarrarchive unterstützen. Gibt es doch im Kirchenkreis in vielen Gemeinden Pfarrarchive mit zum Teil jahrhundertealten Kirchenbüchern, Urkunden und Aufzeichnungen wie Bauplänen, Rechnungsbüchern oder Sitzungsprotokollen. "Das ist ein bisher ungehobener Schatz", so die Landesbischöfin.
Auch der Demminer Propst Gerd Panknin zeigte sich mit dem neuen Konzept zufrieden. "Für den Kirchenkreis und unsere Kirchengemeinden ist es besonders erfreulich, dass die Pfarrarchive mit in den Blick genommen werden und auf diese Weise langfristig bedeutende archivalische Schätze gehoben, bewahrt und nutzbar gemacht werden."
Eröffnung im Herbst geplant
Bereits im kommenden Herbst soll in Greifswald die Außenstelle öffnen. "Die baulichen Anforderungen für Archivbestände sind hoch", erläutert die Leiterin des Landeskirchlichen Archivs Dr. Annette Göhres. "Es braucht ein bestimmtes Raumklima, einen Schutz vor Schädlingen, eine Sicherung der wertvollen Archivalien, und die Statik muss stimmen."
Sie bedauert, dass es aufgrund der aktuellen Situation nicht möglich sei, kirchliche Räumlichkeiten daraufhin zu begehen. Sie zeigt sich dennoch zuversichtlich, dass ab Herbst Besucherinnen und Besucher in einer Außenstelle des Landeskirchlichen Archivs in Greifswald beraten und betreut werden können.