Seemannsmission

Geschenke für alle, die nicht nach Hause kommen

Große Freude bei Kapitän Jan Hoek (3.v.links, hintere Reihe) und seiner Mannschaft: Die Deutsche Seemannsmission der Hansestadt Lübeck bringt Geschenke an Bord der "Grenca".
Große Freude bei Kapitän Jan Hoek (3.v.links, hintere Reihe) und seiner Mannschaft: Die Deutsche Seemannsmission der Hansestadt Lübeck bringt Geschenke an Bord der "Grenca". © DSM HL

08. Dezember 2020

Durch die Corona-Pandemie müssen viele Seeleute auch zu Weihnachten fernab ihrer Heimat auf den Schiffen ausharren. Die Seemannsmission bringt Pakete und Tannenbäume für alle, die das Fest nicht mit ihren Nächsten feiern können.

Der Alltag an Bord ist hart: Zehn-Stunden-Schichten körperliche Arbeit, dazu die Enge, wenig Privatsphäre und kaum Zerstreuung. Die Weihnachtsferien werden oft sehnsüchtig erwartet. Doch in diesem Jahr ist alles anders: Die Pandemie zwingt viele Seeleute, auf den Schiffen auszuharren. 

Sorge um Existenz lässt viele ausharren

Denn selbst wenn sie einen teuren Flug und die Quarantäne auf sich nehmen, bleiben viele aus Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, in diesem Jahr auf den Schiffen. Sie haben Sorge, nach dem Heimaturlaub im Lockdown nicht wieder an Bord zu dürfen. Oft sind sie die Hauptversorger und ihre Familien abhängig von ihrem Einkommen. 

Die Deutsche Seemannsmission möchte ihnen das Leben etwas leichter machen und hat nun in mehreren Häfen Weihnachtspakete verteilt. In Hamburg sind sie durch einen Aufruf der Diakonie-Stiftung "MitMenschlichkeit" zusammengekommen. Auch in Lübeck haben Ehrenamtliche angepackt und zusammen 550 Päckchen gespendet. 

In Rostock werden zudem noch 20 Christbäume an die Besatzungen der Schiffe, die im Übersee- und Fischereihafen liegen, verteilt. Möglich macht es die Spende eines örtlichen Gartencenters. Die Übergabe erfolgt in diesem Jahr allerdings etwas anders als sonst: Statt zu Wasser über einen Kutter, werden sie auf dem Landweg überbracht: Die Seemannsmission fährt dazu mit einem Anhänger von einem ankernden Schiff zum nächsten. 

Müde und voller Sehnsucht

Wie bedeutend diese Gesten der Wertschätzung sind, weiß Jan Hoek. Er ist Kapitän der "Grenca". Das Schiff der finnischen Reederei Transfennica hat 22 Mann Besatzung. Die Mannschaft stammt aus den Niederlanden, Estland, Russland und von den Philippinen. "Es ist so wichtig, dass ihr kommt. Dass ihr uns einen Dank schenkt in so schwierigen Zeiten", sagt er den Helfern der Seemannsmission bei der Verteilung der Weihnachtstüten. 

Die Corona-Pandemie und die mit ihr verbundenen Einschränkungen haben auch seine Crew hart getroffen. Wochenlang durften sie nicht von Bord. Crewwechsel waren nicht möglich und sind manchmal noch immer schwierig. Viele Seeleute mussten am Ende ihres monatelangen Vertrages einfach weiterarbeiten – müde und voller Sehnsucht nach den Lieben.

Wertschätzung wichtiger Arbeit 

Über Gefühle wird an Bord nicht viel geredet. Aber Kapitän Jan Hoek weiß um die Belastungen: "Mehr noch als sonst auch versuche ich, eine gute, freundliche Atmosphäre zu schaffen. Ich nehme jeden einzelnen beiseite, wenn ich sehe, dass es ihm nicht gutgeht", sagt er. 

Wer möchte, kann sich noch bis Heiligabend an der Aktion "Christmas in a Containerbox" für Seeleute beteiligen. Hier gibt es die Details. 

Auch Theologin Bärbel Reichelt ist es ein großes Anliegen, dass die Seeleute nicht vergessen werden. "Wir alle haben mit ihnen zu tun, auch wenn wir sie nicht sehen. Jeder Tee, jeder Kaffee, jede Banane, fast jedes Kleidungsstück ist nicht nur durch die Hände der Produzenten sondern auch durch die Hände der Seeleute gegangen. Ebenso brauchen wir als Exportnation dringend ihre Arbeit", betont sie. 

Weihnachten wird es sich die Mannschaft der "Grenca" so schön machen, wie es eben geht. Mit einem Sparnferkel, einem festlichen Buffet, einer Rede des Kapitäns – und den Paketen der Seemannsmission. 

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