Gottesdienst zu Ehren von Kapitän Gustav Schröder
08. Mai 2019
Am 12. Mai 2019 um 10 Uhr gestalten Seemannspastor Matthias Rißtau und Pastor Torsten Morche von der Hauptkirchengemeinde St. Trinitatis Altona einen Gottesdienst zu Ehren von Kapitän Gustav Schröder. Es ist der Vorabend des Tages, als vor 80 Jahren Kapitän Gustav Schröder mit der St. Louis und über 900 Juden an Bord aufbrach, um diese in Sicherheit zu bringen.
Dokumente aus dem Leben des "Gerechten unter den Völkern" werden bis 12. Juni in einer Ausstellung in der Kirche zu sehen sein.
Im Anschluss an den Gottesdienst um 11.45 Uhr wird in Gegenwart des stellvertretenden Bezirksamtsleiters, Herr Albers, und des Großneffen von Gustav Schröder, Herrn Jürgen Glaevecke, an einem eigens dafür aufgestellten Anker eine Gedenktafel enthüllt. So wird die Namensgebung des Parks zwischen St.-Pauli Fischmarkt und der Hauptkirche Altona als "Kapitän-Schröder-Park", die von den Initiatoren Zinaida und Leonid Rosin viele Jahre betrieben wurde, offiziell vollzogen.
Am 15. Mai um 19 Uhr werden im Gemeindesaal der St.-Trinitatis-Gemeinde Dokumente zur Irrfahrt der St. Louis gezeigt und Großneffe Jürgen Glaevecke berichtet in einer Gesprächsrunde über seine Kenntnisse zum Leben und die Person seines couragierten Verwandten.
Zur Irrfahrt der St. Louis
Gustav Schröder hatte im Mai 1939 seine Verfügungsgewalt als Kapitän der St. Louis dazu genutzt, über 900 deutsche und Juden aus Osteuropa vor den NS-Konzentrationslagern zu retten. Ursprünglich hatte er Havanna auf Kuba als Ziel, doch dort wurde den Menschen die Einreise verweigert. So begab sich die St. Louis auf ihre Odyssee, an deren Ende Belgien, Frankreich, Großbritannien und die Niederlande die Menschen bei sich aufnahmen.
Wegen seines Einsatzes für das Leben von Juden wird Gustav Schröder in Israel in einem Atemzug mit Oskar Schindler genannt und wird wie dieser als "Gerechter unter den Völkern" in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem geehrt. 2019 jährt sich die Irrfahrt der St. Louis zu 80. Mal, was für die Initiatoren aus der Kirchengemeinde St. Trinitatis, der Seemannsmission, dem Papageienfischland e.V. und dem Altonaer Stadtarchiv der Anlass war, ein besonderes Gedenken zu organisieren.