Soziales

Grundsteinlegung: Diakonie baut Wohnungen für 31 obdachlose Menschen

Mit einer Feier und Segnung mit Schirmherrin Bischöfin Fehrs (ganz links) zur Grundsteinlegung hat die Diakonie Hamburg den Startschuss für ein soziales Neubauprojekt in der Nähe des Hauptbahnhofs gegeben. Mit dabei waren neben Bischöfin Fehrs v.l.n.r. Nina Behlau, Ulrike Jaenicke, Pastor Stefan Deutschmann (Diakonie Hamburg), Timo Engelhard und Kevin Manowski (Baufirma Engelhardt Sozialimmobilien GmbH).
Mit einer Feier und Segnung mit Schirmherrin Bischöfin Fehrs (ganz links) zur Grundsteinlegung hat die Diakonie Hamburg den Startschuss für ein soziales Neubauprojekt in der Nähe des Hauptbahnhofs gegeben. Mit dabei waren neben Bischöfin Fehrs v.l.n.r. Nina Behlau, Ulrike Jaenicke, Pastor Stefan Deutschmann (Diakonie Hamburg), Timo Engelhard und Kevin Manowski (Baufirma Engelhardt Sozialimmobilien GmbH). © Diakonie Hamburg

08. Oktober 2024

Die Diakonie Hamburg hat heute die Grundsteinlegung für ihr soziales Neubauprojekt in der Nähe des Hauptbahnhofs gefeiert. An der Münzstraße entsteht das Diakonie-Haus Münzviertel, das Wohnraum für 31 obdachlose Menschen schafft.

Zudem sollen eine medizinische Praxis für Menschen ohne Krankenversicherung sowie weitere Wohnungen für Auszubildende und für Menschen mit Unterstützungsbedarf eingerichtet werden. Nach derzeitiger Planung soll das Haus im Frühjahr 2026 bezugsfertig sein.

Die Gesamtkosten belaufen sich laut Diakonie auf rund 14 Millionen Euro. Nach Abzug der Fördergelder verbleiben Kosten von rund 1 Mio. Euro, daher bittet die Diakonie alle Hamburgerinnen und Hamburger um eine Spende.

Bischöfin Fehrs: "Ein Leuchtturm der Nächstenliebe"

„Die Wohnungsnot ist groß und Bauen ist immer teurer geworden“, sagte die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs, amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), bei der Feier zur Grundsteinlegung.

Diakonie fordert bessere medizinische Versorgung 

Viele obdachlose Menschen befinden sich laut Diakonie in einer gesundheitlichen Abwärtsspirale. „Die medizinische Versorgungslage für obdachlosen Menschen in Hamburg, die keinen oder nur einen unzureichenden Versicherungsschutz haben, ist ungenügend“, sagte Stefanie Koch vom Diakonischen Werk Hamburg. So könnten gut behandelbare Krankheiten schnell zum Tod führen. (1/2)

Koch fordert den dringenden Ausbau einer niedrigschwelligen fachärztlichen und insbesondere psychiatrische Versorgung für obdachlose Menschen. „Das ist nicht nur ein Gebot der Menschlichkeit, sondern entlastet am Ende auch die öffentlichen Kassen und das Gesundheitssystem.“ 

In Hamburg starben in den vergangenen elf Monaten mindestens 48 Menschen ohne festen Wohnsitz. (2/2)

Als Schirmherrin dieses „Leuchtturms der Nächstenliebe“ dankte Fehrs allen Beteiligten für ihr Engagement. Pastor und Diakonie-Geschäftsbereichsleiter Stefan Deutschmann sagte: „Mit dem Baubeginn des Diakonie-Hauses Münzviertel setzen wir heute ein Zeichen der Solidarität im Herzen unserer Stadt.“

 

Möglichkeit zur Online-Spende unter www.diakoniehh.de/wohnraum-spenden

 

Angesichts der vielen obdachlosen Menschen seien die Wohnungen im Diakonie-Haus Münzviertel „nur ein kleiner Schritt“, sagte Nina Behlau, Verbundsleitung Wohnen und Gesundheit im Diakonie-Hilfswerk Hamburg: „Aber wir wissen aus unserer Arbeit, welchen Unterschied eine Wohnung für den Menschen macht, der darin wohnt.“

Obdach- und Wohnungslosigkeit überwinden

Jede Anstrengung zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit sei wichtig, sagte Behlau, und erinnerte an den Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung, der bis 2030 Obdach- und Wohnungslosigkeit überwinden will.

Die künftigen Mieterinnen und Mieter des Diakonie-Hauses Münzviertel würden reguläre Mietverträge erhalten. Im Erdgeschoss und im Souterrain seien die Räume der medizinischen Praxis vorgesehen, in den oberen Stockwerken seien die Wohnungen für ehemals obdach- und wohnungslose Menschen geplant. Bei Bedarf werde Beratung und Begleitung angeboten, hieß es.

Der Rohbau soll bis Mitte 2025 stehen, der Innenausbau im 1. Quartal 2026 abgeschlossen sein. Die Baukosten für die entstehenden Sozialwohnungen werden gefördert und finanziert durch die Hamburgische Investitions- und Förderbank.

 

 
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