Klimaschutz

Halbzeit beim Klimaschutzplan: Immer mehr Engagierte - Emissionen gehen runter

Der Schutz der Artenvielfalt eine wichtige Aufgabe unserer Zeit.
Der Schutz der Artenvielfalt eine wichtige Aufgabe unserer Zeit. © iStockfoto, A-Tom

26. Juni 2024 von Claudia Ebeling

Bis 2035 will unsere Nordkirche treibhausgasneutral sein, dafür sind viele Schritte und vor allem viele engagierte Menschen nötig. Aktuelle Auswertungen zeigen, dass die Kirche auf dem richtigen Weg ist. Besonders wichtig ist die Arbeit von Küstern, denn sie sind es oft, die Heizungen regulieren, Grundstücke pflegen und den Einkauf in Gemeinden organisieren.

Im Februar 2022 hat die Landessynode den zweiten Klimaschutzplan beschlossen. Er gilt für sechs Jahre. Zeit also, jetzt Richtung Halbzeit, einmal Bilanz zu ziehen.

„Insgesamt gehen die Emissionen langsam runter“, erläutern Annette Piening und Martin Jürgens aus dem Umwelt- und Klimaschutzbüro der Nordkirche.

"Fortbildungen zur Heizung unter Top 3"

Aus unserem Klimaportal: Aktiv werden beim Klimaschutz mit Mitmach-Aktionen, Bildung oder durchs Energie sparen.

Der größte Hebel liege hier bei den knapp 5000 Gebäuden der Nordkirche, darunter Kirchen, Kapellen, Gemeindehäuser, Verwaltungsgebäude oder Kitas. Sie sorgen für rund 70 bis 80 Prozent aller Treibhausemissionen der Nordkirche. „Das ist überall erkannt worden. Unsere Fortbildungen zu Heizungen sind unter den Top 3“, berichtet Annette Piening.

Verbrauch von Gas sinkt auch nach 2022 weiter

Der Gasverbrauch ist um neun Prozent gesunken gegenüber 2022. „Das ist besonders erfreulich!“, sagt Annette Piening. Denn 2022 sei das Jahr der Energiekrise gewesen nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine.

„Wir hatten erwartet, dass der Verbrauch im Jahr danach wieder steigt.“ So sei es besonders ermutigend zu sehen, dass alle Akteur:innen auch in 2023 ihren begonnenen Weg fortgesetzt und weiter Energie gespart hätten.

Der Trend zeigt in die richtige Richtung

Auch in der Datenerfassung geht es voran: „Der Anteil echter Verbrauchsdaten in der Energie- und Emissionsbilanz der Nordkirche verbessert sich stetig und wir sehen, dass der Trend in die richtige Richtung zeigt“, weiß Martin Jürgens, der für die Auswertung von Verbrauchsdaten für den Klimaschutzbericht der Nordkirche und Energiecontrolling zuständig ist.

So sei der Wärmeverbrauch in 2023 gegenüber 2022 um rund zehn Prozent gesunken, der Stromverbrauch um 3 Prozent.

Fast 100 ehren- und hauptamtliche Engagierte sind zur Halbzeitbilanz des Klimaschutzplans für ein Barcamp nach Hamburg gekommen.
Mut und ein gemeinsames Ziel: Das sind die entscheidenden Hebel, um Klimaschutzmaßnahmen wirklich umzusetzen. Die fast 100 haupt- und ehrenamtlichen Engagierten beim Klimabarcamp im Hamburger Michel haben einen Nachmittag lang daran gearbeitet.© Claudia Ebeling.

Wissen austauschen, vernetzen, kreativ werden

Rund 100 ehren- und hauptamtliche Engagierte im Bereich Klimaschutz sind am Mittwoch aus der gesamten Nordkirche nach Hamburg gekommen, um Wissen auszutauschen und gemeinsame Fragen zu klären. Aus  Kirchenkreisen und Gemeinden wurden auch Best-Practice-Beispiele vorgestellt.

Der Gasverbrauch ist um neun Prozent gesunken gegenüber 2022. „Das ist besonders erfreulich!“, sagt Annette Piening. Denn 2022 sei das Jahr der Energiekrise gewesen nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine. „Wir hatten erwartet, dass der Verbrauch im Jahr danach wieder steigt.“ So sei es besonders wichtig zu sehen, dass alle Akteur:innen auch in 2023 ihren begonnenen Weg fortgesetzt und weiter Energie gespart hätten.
An immer mehr Orten in der Nordkirche werden konkrete Klimaschutzprojekte umgesetzt. Vor allem bei den knapp 5000 Gebäuden in der Kirche tut sich etwas: Neue Heizungen, Sanierungen von Kirchen, Umstieg auf erneuerbare Energieträger.© Martin Jürgens, Umwelt- und Klimaschutzbüro

„Ich freue mich über die große Resonanz. Hier können wir gemeinsam kreativ werden, Netzwerke entwickeln und Kräfte bündeln, damit wir weiter ins Handeln kommen“, sagte Nora Steen, Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein zur Eröffnung.

Bischöfin Nora Steen und Umweltpastor Jan Christensen beim Klimabarcamp. Rechts daneben der Referent, Sebastian Krug.
Bischöfin Nora Steen hat das Klimabarcamp eröffnet. Hier sitzt sie neben Umweltpastor Jan Christensen und dem Referenten des Nachmittags, Sebastian Krug, von der Agentur "Zeitenwende".© Claudia Ebeling

Erstmals ökofaire Küsterei der Nordkirche ausgezeichnet

Erstmals ist am Mittwoch auch eine ökofaire Küsterei ausgezeichnet worden: Rund 40 Küstereien aus der Nordkirche hatten sich an dem vom Team der „Ökofairen Gemeinde“ initiierten Wettbewerb beteiligt. „Küster können für die Klimabilanz in Gemeinden einen großen Unterschied machen“, betont Kirsten Hüttner.

Gekürt wurden zwei Küstereien: Die Kirchengemeinde Nortorf im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde und die Kirchengemeinde Bosau im Kirchenkreis Ostholstein.

„Für guten Klimaschutz braucht es uns alle! Ihr Engagement ist zu würdigen und die Auszeichnung als ökofaire Küsterei ein wichtiger Ausdruck der Anerkennung“, sagte Bischöfin Steen bei der Übergabe von zwei Urkunden an den Vorstand des Küster-Arbeitskreises, Tobias Jahn von St. Michaelis Hamburg.

Bischöfin Nora Steen und Tobias Jahn aus dem Vorstand des Küsterarbeitskreises der Nordkirche bei der Übergabe der Urkunden Ökofaire Küsterei
"Es ist ein tolles Zeichen, wenn Küsterinnen und Küster in ihren Gemeinden mit gutem Beispiel voran gehen", sagte Bischöfin Nora Steen bei der Übergabe der Urkunden an Tobias Jahn, zweiter Vorsitzender des Küsterarbeitskreises der Nordkirche.© Claudia Ebeling.

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