Himmelsblicker Konferenz - Kinderbeteiligung verändert Kirche

Bischöfin Kirsten Fehrs, Schirmherrin der Himmelsblicker-Konferenz bei ihrem "Zwischenruf" zur Kinderbeteiligung in der Kirche.
Bischöfin Kirsten Fehrs, Schirmherrin der Himmelsblicker-Konferenz bei ihrem "Zwischenruf" zur Kinderbeteiligung in der Kirche.© Landesjugendpfarramt der Nordkirche

26. Februar 2018 von Oliver Quellmalz

Himmelsblicker hieß die Konferenz der Nordkirche, die zum ersten Mal alle Haupt- und Ehrenamtlichen am Sonnabend (24. Februar) im Dom zu Lübeck zusammen gebracht hat, die in ihrer Arbeit mit den jüngsten Kirchenmitgliedern zu tun haben.

Wir brauchen eine stärkere Beteiligung von Kindern für eine reformfreudige lebendige Kirche, sagt Bischöfin Kirsten Fehrs. Die Schirmherrin der Himmelsblicker-Konferenz forderte in ihrem „Zwischenruf“ einen Perspektivwechsel.

Am Beispiel ihrer Erlebnisse mit den Hamburger Kinderbischöfen zeigte sie die besonderen Qualitäten von Kindern auf, die Bewegung in unsere Kirche bringen, sobald Kinder aktiv beteiligt sind.

„Kinder brauchen Raum für ihre Stimme“, stellte die Bischöfin fest und bat die Konferenz hierfür Übersetzer in die Öffentlichkeit zu sein. „Wie sonst sollte sich unsere Kirche reformieren, Heimat werden für die, die unsere Zukunft sind?“

Begrüßung der Konferenz durch (links) Pastorin Raute Martinsen, Referentin des Landesjugendpfarramtes zur Vernetzung der Arbeit mit Kindern in der Nordkirche und  (rechts) Pastorin Maike Lauther-Pohl, Sprecherin des Initiativkreises „Vernetzung der Arbeit mit Kindern in der Nordkirche“.
Begrüßung der Konferenz durch (links) Pastorin Raute Martinsen, Referentin des Landesjugendpfarramtes zur Vernetzung der Arbeit mit Kindern in der Nordkirche und (rechts) Pastorin Maike Lauther-Pohl, Sprecherin des Initiativkreises „Vernetzung der Arbeit mit Kindern in der Nordkirche“.© Landesjugendpfarramt der Nordkirche

Austausch und Vernetzung 

Eingeladen hatte die Nordkirche Ehren- und Hauptamtliche aus allen Bereichen der Arbeit mit Kindern zur Himmelsblicker-Konferenz. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie eine stärkere Beteiligung der Kinder realisiert und ihrer Lebendigkeit mehr Raum gegeben werden kann.

Neben dem Austausch und der Vernetzung der Teilnehmenden, fanden zahlreiche Gesprächsrunden und Workshops statt.

Am Vormittag der Konferenz machten sich die Teilnehmenden in 14 verschiedenen Workshops auf die Suche nach ihrer Visionen von einer kinderfreundlicheren Kirche.

Es folgte eine „Netzwerkphase“ in der ausgedehnten Mittagspause, mit viel Zeit zur Begegnung und Austausch sowie einem Markplatz der Projektideen vorstellte.

Am Nachmittag standen 18 weitere Workshops zur Frage der Kinderbeteiligung auf dem Plan, in denen konkrete erste Schritte der Umsetzung im Alltag der Teilnehmenden erarbeitet wurden.

Eine der Arbeitsgruppen während der Konferenz. Es gab vormittags 14 Workshops zur Vision einer kinderfreundlicheren Kirche. Und nachmittags 18 Workshops zur Realisierung der Kinderbeteiligung im kirchlichen Alltag.
Eine der Arbeitsgruppen während der Konferenz. Es gab vormittags 14 Workshops zur Vision einer kinderfreundlicheren Kirche. Und nachmittags 18 Workshops zur Realisierung der Kinderbeteiligung im kirchlichen Alltag.© Landesjugendpfarramt der Nordkirche

Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der gesamten Nordkirche

„Wir haben das gesamte Spektrum an Menschen, die in der Nordkirche mit Kindern arbeiten, durch unsere Konferenz erreicht“, sagt Pastorin Raute Martinsen. Sie hat diese erste Himmelsblicker-Konferenz, in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachstellen der Arbeit mit Kindern sowie dem Landesjugendpfarramt organisiert.

Zu den 200 Teilnehmenden gehörten neben den zahlreichen Ehrenamtlichen auch Gemeindepädagogen, Diakone, Sozialpädagogen, Pastoren und Erzieher. Und sie kamen aus dem gesamten Bereich der Nordkirche, „von Flensburg bis Anklam“, stellt Martinsen zufrieden fest.

Arbeit mit Kindern findet an vielen Stellen der Nordkirche statt. Unter anderem in den Jungschargruppen der Gemeinden, bei den Pfadfindern, in Kitas, in der Christenlehre, auf Freizeiten, in der Chorarbeit, so Martinsen. „Was bisher noch fehlte ist ein Austausch dieser Bereiche, der Synergieeffekte ermöglicht, von dem alle Beteiligten profitieren können.“

Arbeit mit Kindern hat keine Lobby

„Querschnittsaufgaben, die alle angehen, wären gemeinsam effektiver zu lösen“ findet Landesjugendpastor Tilman Lautzas. „Die Entwicklung von Qualitätsstandards etwa oder eine gemeinsame Interessenvertretung. Die Arbeit mit Kindern hat keine wirkliche Lobby. Der Austausch und Grad der Vernetzung war bisher zu gering.“

Genau dies sollte die Konferenz ändern und erste Schritte dazu ermöglichen. Dies ist gelungen, denn „diese Veranstaltung hat ein großes Potential und stärkt uns alle“, so Lautzas.

Die Wahl des Lübecker Domes als Veranstaltungsort war kein Zufall. „Er ist, so wie auch die Beteiligung von Bischöfin Fehrs, ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit mit Kindern, die in unserer Landeskirche geleistet wird und entspricht auch der Bedeutung dieser Arbeit für unsere Kirche“, betont Pastorin Martinsen.

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