Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock

Interesse an DDR-Widerstandsgeschichte ist groß

Fast 5000 Menschen wurden in Rostock über die Jahre im Stasi-Gefängnis gefangen gehalten, weil sie Widerstand gegen das Regime geleistet hatten. Schon kleinste Aktionen wurden mit Haftstrafen belegt.
Fast 5000 Menschen wurden in Rostock über die Jahre im Stasi-Gefängnis gefangen gehalten, weil sie Widerstand gegen das Regime geleistet hatten. Schon kleinste Aktionen wurden mit Haftstrafen belegt. © MarinaZg, iStock

02. Januar 2024

Rund 10.000 Menschen haben im Jahr 2023 die Stasi-Gedenkstätte in Rostock besucht. Das ist ein Rekord. Auch die Mitmach- und Kulturangebote stießen auf großes Interesse.

Insbesondere das Bildungsangebot der Gedenkstätte sei mit 4.500 Teilnehmenden gut angenommen worden, teilte die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern mit. 

DDR-Vergangenheit beschäftigt viele 

So seien die vier Aufführungen der Produktion des Volkstheaters Rostock „Gesänge aus der Gefangenschaft“ innerhalb kurzer Zeit ausverkauft gewesen. Auch die „Mitmachausstellung“ zu Opposition und Widerstand in der DDR habe viele angeregt, sich mit ihrer Geschichte auseinanderzusetzen.

60 Exponate aus 40 Jahren DDR hatten Menschen aus ihrem Privatbesitz für die Ausstellung zur Verfügung gestellt, darunter sehr persönliche Dinge wie etwa Briefe. Wegen der positiven Resonanz wird die Ausstellung auch 2024 in der Gedenkstätte zu sehen sein.

Kostenfreier Eintritt 

Geöffnet ist die Ausstellung wieder ab dem 9. Januar immer dienstags und donnerstags von 10 bis 15 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos. Die Ausstellung ist barrierearm gestaltet. Kontakt: 01573-0285136, E-Mail: dug-rostock@lpb.mv-regierung.de

Hintergrund

Die Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaft der DDR-Staatssicherheit Rostock ist seit 2021 eine Einrichtung der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern.

In der heutigen Gedenkstätte waren von 1960 bis 1989 rund 4.900 Menschen aus der Region aus politischen Gründen inhaftiert. Dazu zählten Fluchtversuche über Land und Meer, Protesthandlungen wie das Sprühen von Graffiti und das Verteilen von Flugblättern.

Seit 1999 ist der Ort eine Bildungs- und Gedenkstätte: Er dokumentiert, wie die SED-Diktatur mit politischen Verfolgten umging. Verantwortlich waren dafür zunächst die Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (Außenstelle Rostock). Nach der umfangreichen Sanierung (2017 bis 2021) wurde die Gedenkstätte dann der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern als neuer Trägerin übergeben.

 

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