Kinderzirkus feiert mit großer Jubiläumsshow
16. März 2018
Wenn am Sonntag (18. März) der Hamburger Kinder- und Jugendzirkus "Abrax Kadabrax" sein 20-jähriges Bestehen feiert, werden auch Efsun und Narin durch das Zirkuszelt schweben. Seit fünf Jahren sind die beiden Mädchen aus dem Hamburger Westen schon dabei. "Macht riesig viel Spaß", sagt Efsun. "Ich werde überhaupt nicht müde dabei", sagt Narin.
Rund 200 Gäste werden ab 15 Uhr am Osdorfer Born erwartet. Eine Woche lang haben sich die 40 jungen Akrobaten, Trapezkünstler, Jongleure und Clowns in Workshops auf die Show vorbereitet. Der jüngste Clown heißt Emil und ist erst elf Monate alt.
Zwei Raben gaben dem Zirkus seinen Namen
Seit 20 Jahren leitet Andreas Schmiedel den Zirkus, dessen Träger das Jugendpfarramt der Nordkirche ist. Der 56-Jährige ist nicht nur Diakon und Theaterpädagoge, sondern auch Zauberer und Jongleur. Schon 1993 begann Schmiedel in der Ansgar-Gemeinde Othmarschen mit einzelnen Zirkus-Angeboten. Als er Anfang 1998 auf der zugefrorenen Alster einen Künstler traf, der dort auf dem Hochrad mit Fackeln jonglierte, lud er ihn ein, gemeinsam den Zirkus zu gründen. Der Name geht zurück auf die Raben "Abrax" und "Kadabrax, die auch in der Jubiläums-Show auftreten werden.
Zirkuszelt steht inmitten einer Hochhaus-Siedlung
Anfangs machte der Zirkus an verschiedenen sozialen Brennpunkten und Schulen Station, ehe 2008 das Gelände am Osdorfer Born im Westen der Stadt bezogen wurde. Im Schatten der Hochhaus-Siedlung steht das bunte Zirkuszelt umringt von originalgetreuen Zirkuswagen.

Mit den Jahren ist "Abrax Kadabrax" gewachsen. Mit 80 Projekten werden pro Jahr rund 1.000 junge Menschen erreicht. Eine halbe Stelle steht für die Koordination zur Verfügung. Die 17 Frauen und Männer für das Programm sind allesamt freie Mitarbeiter - der Zirkusdirektor eingeschlossen.
Workshops und wöchentliche Zirkusschule
Die Angebote richten sich vor allem an Kinder und Jugendliche aus Osdorf und Lurup, ein Quartier mit vielen ärmeren Familien. In die wöchentliche Zirkusschule kommen aber auch Jugendliche aus ganz Hamburg. Angeboten werden Zirkuscamps an der Elbe, Kurse in Schulen, inklusive Workshops mit behinderten Jugendlichen und ein Zirkus-Café.
Als 2015 viele Flüchtlinge nach Hamburg kamen, organisierte Andreas Schmiedel gemischte Workshops für Flüchtlinge und Einheimische. In einem zweijährigen Kurs kann man sich hier zum Zirkuspädagogen ausbilden lassen. Im "Zirkus der Generationen" sind auch die älteren Talente dabei. Mit seinen 81 Jahren ist Jongleur und Clown Valerio am Sonntag der älteste Künstler der Jubiläums-Show.