Kirchentag digital: Online in Nürnberg dabei sein
22. Mai 2023
KI-Gottesdienst, Preacherslam und Bibelarbeiten online: Der Kirchentag verbindet 2023 die Menschen on- und offline. Zum ersten Mal gibt es das "Zentrum Digitale Kirche und Gottesdienst" auf dem Kirchentag. Zudem werden viele Veranstaltungen live im Internet gestreamt.
Die digitale Teilnahme ist kostenlos. Wer dabei sein will, richtet sich ein Konto "Mein Kirchentag“ ein und ist über den Laptop oder mobil über die Kirchentags-App mittendrin im Geschehen.
Chatbot-Gottesdienst und vieles mehr
Für online Teilnehmende sind spannende Themen im digitalen Programm zu finden: Sei es der "Preacher Slam - Glamour, Glitzer, Glanz und Gloria" (Samstag, 19 – 21 Uhr), ein virtueller Workshop zum Thema "Digitale Gewalt - eine Gefahr für unsere Demokratie" (Donnerstag, 13 –14 Uhr), oder eine Gesprächsrunde zum Thema "Ich bin dann mal drin - Talk rund um Taufe, Trauung, Kirchenein- und -austritt" (Donnerstag, 15 –17 Uhr). Beim Talk wird unter anderem die Sylter Pastorin Susanne Zingel auf dem Podium dabei sein.
Weitere Informationen zur Teilnahme an Digitalen Workshops gibt es hier.
"Wie leben wir Social Media?", "Wie sieht eine hybride Kirche aus?" oder "Das Evangelium nach TikTok - geht das?" sind weitere Fragen, über die im "Zentrum Digitale Kirche und Gottesdienst" vom 7. bis 11. Juni berichtet und diskutiert werden.
Auch ein KI- Gottesdienst mit anschließender Podiumsdiskussion unter dem Titel "Alexa, starte den Gottesdienst! - KI-Gottesdienst von und aus der Maschine", steht zur Auswahl.
Alexa, starte den Gottesdienst!
Beim KI-Gottesdienst am Freitag, 11 bis 13 Uhr, kommt die Predigt aus den Lautsprechern in der Kirche. Zu hören sein wird allerdings ein digitaler Sprachassistent.
Die Gottesdienstbesucher schauen während des Segens in Richtung des Altars, doch anstatt eines Pfarrers erblicken sie einen Bildschirm. Darauf wird das Gesprochene in kreisrunden Schwingungen visualisiert. Geschrieben wurde der Text von ChatGPT, einem sprach- und textbasierten Chatbot, der auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiert.
Der Wiener Theologe und KI-Künstler Jonas Simmerlein wird diesen Gottesdienst erstellen. "Alles, was man im Gottesdienst hört, stammt aus den neuronalen Netzwerken von ChatGPT", sagte er im Vorfeld. "Wenn alles nach Plan läuft, ist kein Mensch zu sehen."
Neben den computergenerierten Texten, die Simmerlein visualisieren lässt, wird auch die Kirchenmusik von einer KI komponiert. Dazu lädt er bestehende Kirchenlieder in ein Programm hoch, das daraus eine neue Komposition schafft.
Im Anschluss moderiert Dr. Jürgen Pelzer (Diakonie Bayern) eine Reflexion mit Melitta Müller-Hansen (Rundfunkbeauftragte ELKB), Dr. Anna Puzio (Theologin und Technikanthropologin), Ralf Peter Reimann (Kirchenrat und Internetbeauftragter, EKIR) und Jonas Simmerlein (Praktischer Theologe und KI-Künstler).
Influencer:innen beim "Hotspot Digitale Kirche"
Anders Amen, seligkeitsdinge_ oder dingens.von.kirchen: Rund um christliche Influencer:innen haben in den letzten Jahren in den sozialen Netzwerken Instagram, Youtube oder facebook Communities (Gemeinschaften) gebildet. Vor allem Menschen, die in der klassischen kirchlichen Arbeit keine Anknüpfungspunkte haben, fühlen sich online mit den Influencern verbunden.
Christliche Contentnetzwerke unterstützen die Arbeit der Influencer:innen. Das evangelische Netzwerk Yeet und das Netzwerk ruach.jetzt laden beim Kirchentag gemeinsam zu ihrem "Hotspot Digitale Kirche" am Donnerstag, 8. Juni, von 10.30 bis 19.30 Uhr in Fürth. Auch hier gibt es zu einigen Veranstaltungen Live-Übertragungen. Eine Übersicht gibt es hier.