Kirchentag: Hier dreht es sich um die Jugendlichen
22. Juni 2019
Containerklettern, Riesenlegos, Einhörner und ganz viel Musik: Im Zentrum Jugend auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund herrscht Festivalstimmung. Am Stand der evangelischen Jugend der Nordkirche können die Besucherinnen und Besucher sogar Urlaub an der See machen.
Denn die hat zwei Pools mit nach Dortmund gebracht: Ostsee und Nordsee. „Wir hatten uns überlegt, was uns denn in der Nordkirche verbindet“, sagt David Barth von der Evangelischen Jugend Hamburg. „Und das sind eben auch die beiden Meere.“
Reines Urlaubsfeeling
Bereits am Mittwoch haben die Helfer die Pool-Landschaft aufgebaut – da gab es noch eine Sturmwarnung. „Dann kam aber für norddeutsche Verhältnisse nur ein bisschen Nieselregen“, sagt Barth. „Zum Glück.“ Die Sonne scheint und so gibt es am Stand, an dem die verschiedenen regionalen Jugendwerke der Nordkirche zusammenarbeiten, reines Urlaubsfeeling. Barth: „Eine Wasserschlacht hatten wir hier natürlich auch schon.“
Petrus geht über das Wasser
Und jeden Tag um 13 Uhr eine Andacht, in der es schon um Petrus ging, der über das Wasser läuft. Denn dabei geht es ja auch passend zum Kirchentagsmotto um Vertrauen. Zwischendurch gibt es rund um den Pool nicht nur Sandwiches, sondern auch alkoholfreie Cocktails an „JiMs Bar“.
Alkoholfreie Cocktails an JiMs Bar
Der Name steht für „Jugendschutz im Mittelpunkt“ – es geht um Suchtprävention. An der Bar der Evangelischen Jugend Altholstein stehen Karina und Verena und kümmern sich um eine Cocktail-Bestellung nach der nächsten – Ipanema, Swimming Pool oder den selbst kreierten Drink „Ev. Jugend Spezial“. Besonders beliebt gerade: der Blue Lagoon mit Mangosirup und Limettensaft.
Der Zutatenverbrauch ist hoch
Die beiden Jugendlichen haben zuvor einen ganz Tag lang alles über Cocktailmixen und Hygiene gelernt; Verena hat sogar noch einen Aufbaukurs gemacht, in dem man unter anderem lernt, Sirup selbst herzustellen. „Mit der Zeit kann man die Zutaten für die Cocktails dann auch auswendig“, sagt Verena. Und die sind beliebt: „Es wurden schon zwischen 150 und 200 Liter ausgeschenkt“, sagt Björn Hattenbach von der Evangelischen Jugend Altholstein.
Postkarten für das Müllaufsammeln
Auf der anderen Seite des Pools hingegen werden Postkarten geschrieben. Sie sind das Vehikel für die „#AktionPlus1“ von der Evangelischen Jugend Pommern (Region Nordwest und Abtshagen). „Dabei geht es darum, dass man zum Beispiel, wenn man am Grillplatz grillen war und seinen Müll wegräumt, immer mindestens ein Müllstück mehr mitwegräumt“, erklärt Yannic. „Auf diese Weise werden Plätze und Strände sauber gehalten und es muss nicht unnötig Geld für die Reinigung ausgegeben werden.“
Erlös für einen Bauwagen
Besucher können an dem Stand Karten schreiben, die gegen eine Spende verschickt werden. Mit dem Erlös will die EJP einen Bauwagen finanzieren, mit dem sie in der Region mobil Aktionen veranstalten kann. „Hier wurden in den vergangenen Tagen schon um die 400 Karten verschickt“, sagt Jugenddiakon Lars Engelbrecht. „Wir bringen auch alle zum Briefkasten.“
Psalm 23 als interaktiver Parcours
Direkt gegenüber hat die Jugendkirche Rendsburg ein ganzes Zelt eingenommen: Hier gibt es einen Parcours zum Psalm 23 mit 14 interaktiven Stationen, die jeweils einen Satz oder Thema aus dem Text bildlich aufgreifen. „Bei ‚Mir wird an nichts mangeln‘ kann man zum Beispiel fünf Dinge aussuchen, die einem wichtig sind“, erklärt Julia.
Knäckebrot zum Abendmahl
Hinter den Wäscheleinen, an denen die Begriffe aufgehängt sind, geht es unter anderem mit Schlafmasken durch einen dunklen Raum („Und ob ich schon wanderte im finstern Tal“) und zu einem Abendmahl („Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.“) Andächtig sitzen die Jugendlichen vor einer Schale mit Knäckebrot und Weintrauben und lesen einen Bibeltext. „Jetzt habe ich auch endlich mal verstanden, worum es genau beim Psalm 23 geht“, sagt eine der Besucherinnen beim Hinausgehen.