Klimaschutz geht uns alle an
18. März 2021
"Der Planet braucht uns!" ist die zentrale Botschaft von Fridays for Future. An diesem Freitag (19. März) rufen die Aktivisten zum globalen Klimastreik auf. Es ist ein Thema, das auch Kirche nicht kalt lassen darf, sagt der Pastor Michael Jordan aus Eckernförde. Was seine Gemeinde unternimmt, um die Welt ein wenig grüner zu machen, erzählt er hier.
"Ich bin dankbar, dass die Jugend uns dieses Thema so auf den Tisch legt, dass wir nicht mehr darum herum kommen", sagt Pastor Jordan mit Blick auf die Fridays-for-Future-Bewegung. Was durchklingt, ist Respekt für eine Generation, die Verantwortung übernimmt – nicht nur für sich, sondern auch für alle kommenden Generationen.
"Bewahrung der Schöpfung ist unser Auftrag"
Im Kern gehe es schließlich um nichts anderes als um die Bewahrung der Schöpfung, erklärt Jordan. "Und das ist unser Auftrag." Für ihn sei deshalb schnell klar gewesen, dass die Ortsgruppe von Fridays for Future durch seine Kirchengemeinde unterstützt werde. Mit Strom, Räumlichkeiten oder auch Geräten.
Natürlich habe es auch Gegenwind von Leuten gegeben, die die Forderungen der Klimaschützer als zu radikal ansehen. "Das muss man aushalten", sagt er und erklärt, dass es nicht darum gehe, jede Position der unabhängigen Aktivisten zu teilen. Vielmehr möchte seine Gemeinde die Rahmenbedingungen dafür schaffen, mehr Menschen für das Thema Umweltschutz zu gewinnen.
Mit Rad und Blümchen
Und das macht sie auch mit eigenen Aktionen. Ein insektenfreundliches Beet vor der St. Nicolai-Kirche in Eckernförde gehört genauso dazu wie Pastor Jordans unermüdliches Engagement für das Fahrrad als bevorzugtes Fortbewegungsmittel.
Besonders stolz ist der Pastor aber auf die anstehende Zertifizierung "Grüner Hahn" für kirchliches Umweltengagement: Derzeit wird die Energiebilanz der kirchlichen Gebäude erstellt, um im zweiten Schritt eine Strom- und Heizeinsparung, etwa durch ein verändertes Nutzerverhalten, erzielen zu können. Zudem testet der Küster der Gemeinde gerade ein Lastenrad als Dienstfahrzeug.
"Grüner-Hahn"-Zertifizierung in den Startlöchern
Parallel dazu verpflichtet sich die Gemeinde, bei Neuanschaffungen auf ökologisch und nachhaltig produzierte Güter zu setzen. Abgeschlossen wird dieser Prozess voraussichtlich im Sommer. Dann steht die Zertifizierung durch unabhängige Fachleuten an. Dass diese Umstellung bereits läuft, geht auf einen Beschluss des Kirchengemeinderates zurück.
Und noch etwas gibt Grund zur Freude: Im vergangenen Jahr war die Kirche erstmals Spielort des renommierten Naturfilmfestivals Green Screen – als eine von zwei Spielstätten (unter Pandemie-Bedingungen) im Corona-Jahr. Auch 2021 wird sie wieder Austragungsort für das Festival sein, auf dem internationale Naturdokumentationen gezeigt werden. "Das passt zu unserem Schöpfungsauftrag und in unsere Kirche", so Jordan.
Vielleicht wird ja dann auch bald sein persönlicher Wunsch wahr – und Eckernförde die fahrradfreundlichste Stadt des Nordens.