Konferenz Öffentlichkeitsarbeit: "Wie wollen wir in der Zukunft zusammenarbeiten?"
24. März 2023
Die Medienwelt ist im Wandel – Zeitschriften und Zeitungen verschwinden vom Markt, Künstliche Intelligenz (KI) kann Texte schreiben. Was bedeutet das für die Presse-und Öffentlichkeitsarbeit in der Nordkirche? Wie wollen wir in der Zukunft zusammenarbeiten? Unter anderem um diese Fragen ging es bei der diesjährigen "Konferenz Öffentlichkeitsarbeit" in Kiel.
Michael Birgden, Kommunikationsdirektor der Nordkirche, begrüßte die rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Kirchenkreisen, Diensten und Werken, Diakonie und Landeskirche. Zwei Tage lang (22. und 23. März 2023) tauschten sich die Fachleute über Kommunikation, digitalen Wandel und Zielgruppen aus. Eingeladen zur Konferenz hatte das Kommunikationswerk der Nordkirche.
"Wir sind in einer Umbruchphase"
Kommunikationswissenschaftlerin Christiane Brandes-Visbeck stimmte die Teilnehmenden mit ihrer Keynote zum Thema "Zielorientierte Zusammenarbeit in Netzwerken" in die Konferenz ein. "Wir sind in einer Umbruchphase", so Brandes-Visbeck. Es sei an der Zeit sich "einzugestehen, dass ich allein nicht weiterkomme, und einzusehen, dass das nicht schlimm ist", so die Journalistin weiter.
Ihr Plädoyer für eine gelingende Zusammenarbeit: Stetig Neues lernen, Wissen teilen und unterschiedliche Typen von Menschen aushalten. "Wunder beginnen immer dann, wenn wir unseren Träumen mehr Raum geben als unseren Ängsten", so Brandes-Visbeck.
Des Weiteren stellte die AG "zusammen_Kommunikation", die sich auf der vergangenen Konferenz Öffentlichkeitsarbeit 2022 gebildet hatte, ihre Ergebnisse vor. Mit einer internen Website soll die Vernetzung zukünftig erleichtert werden. Regelmäßige Treffen in Fachgruppen zu Themen wie Social Media oder Fundraising sollen zukünftig via Zoom stattfinden.
Mehr voneinander wissen und lernen
Das Ziel: Mehr voneinander wissen, lernen und große Themen gemeinsam bearbeiten. Dass kann zum Beispiel die Organisation großer Tauffeste betreffen oder eine gemeinsame Kampagne zur Weihnachtszeit.
In einem Mini-Barcamp konnten die Teilnehmenden ihre eigenen Themen platzieren und diskutieren. Die Themen Social-Media-Strategie, TikTok zur Gewinnung jüngerer Zielgruppen oder zur Zusammenarbeitsplattform "zusammen.nordkirche.digital" standen dabei im Fokus.
Der Generalmusikdirektor kam als Überraschungsgast
Als Überraschungsgast gab Benjamin Reiners, Generalmusikdirektor der Landeshauptstadt Kiel, spannende Einblicke in seine Arbeit als Dirigent. Im Gespräch mit Maren Warnecke und Katharina Bunde vom Kommunikationswerk berichtete er über verbale und nonverbale Kommunikation in seiner Arbeit und darüber, wie sich auch viele Individualisten zu einem gut funktionierenden Ganzen zusammenfügen lassen. Aktuell ist Reiners der Chef von allein 81 Berufsmusiker:innen am Theater Kiel.
Für seinen Job müsse er immer einen Schritt voraus sein und perfekt vorbereitet. "Ich bin der Einzige, der im Orchester nicht klingt", so Reiners. Dennoch würde das Orchester jeden kleinen Fehler beim Dirigieren direkt bemerken.
"Nicht jeder Abend ist eine Sternstunde"
In seiner täglichen Arbeit müsse er sich stets kurz fassen. "Der Musiker will spielen". Doch es gebe nichts Schöneres als zu merken, "dass man eine gemeinsame Idee hat", so der 39-Jährige. Aber es gelte auch die Tagesform jedes einzelnen zu akzeptieren. "Nicht jeder Abend ist eine Sternstunde".