Kunstwettbewerb "Sehnsucht nach Atem": Preisverleihung mit Lesung
15. April 2024
In der Stiftskirche im mecklenburgischen Bützow wird am 26. April der Kunstpreis der Nordkirche verliehen. Eröffnet wird der Tag mit einer Lesung der mecklenburgischen Schriftstellerin Helga Schubert, die aus ihrem neuen Buch „Der heutige Tag“ lesen wird.
„Wir sind überwältigt von den 56 künstlerisch sehr vielfältig eingereichten Beiträgen zum Thema 'Sehnsucht nach Atem'“, sagte Anna Luise Klafs, künstlerische Studienleiterin bei der Nordkirche.
Zur Preisverleihung am 26. April von 14 bis 17 Uhr wird in die Stiftskirche in Bützow eingeladen. Eröffnen wird den Tag Helga Schubert. Die mecklenburgische Autorin liest aus ihrem neuen Buch „Der heutige Tag“ vor.
Laudatoren der Preisverleihung sind Bischof Tilman Jeremias für die theologische Dimension und die Hamburger Kuratorin Zahra Hasson-Taheri, die den Wettbewerb und die Preisträger aus künstlerischer Sicht bewertet. Musikalisch gestaltet wird die Preisverleihung von Volker Holly Schlott – gewann den Deutschen Jazzpreis 2023 und komponierte den Ohrwurm „Happy“ für den Musiker Pharrell Williams.
Beiträge der Sparten Bildende Kunst und Darstellende Kunst
Aufgerufen waren seit Herbst 2023 Künstlerinnen und Künstler, die auf dem Gebiet der Nordkirche leben, also in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern bis zum brandenburgischen Fürstenberg/Havel.
Ihre eingereichten Beiträge konnten Fotos, Bilder, Collagen, Videos, Texte oder andere kreative Beiträge aus den Sparten Bildende Kunst und Darstellende Kunst (Theater, Tanz, Medienkunst und Konzeptkunst) sein. Eine sechsköpfige Jury aus Kirche und Kunst wählte insgesamt drei Beiträge aus, die mit jeweils 1.500 Euro prämiert werden.
Atem ist Hauch Gottes
Bischof Tilman Jeremias saß zum dritten Mal in der Jury und sagt zum diesjährigen Thema. „Die Atemluft können wir uns ebenso wie unseren Herzschlag nicht selbst schenken. Das Ausatmen ist etwas Aktives, das ich gestalten kann. Mit dem Einatmen werde ich beschenkt — mit dem Hauch Gottes.“
Im Hebräischen und Griechischen seien Atem und Heiliger Geist sogar dasselbe Wort. Spiritualität wie Kunst bräuchten beides: „Das aktive Gestalten im Ausatmen, das allerdings niemals aus dem Nichts passieren kann und das Innehalten, um sich beschenken zu lassen.“
Kirche und Kunst können sich bereichern
Ebenfalls zum dritten Mal in der Jury dabei war die mecklenburgische Künstlerin Ruzika Zajec, die begeistert von der Möglichkeit dieses Kunstwettbewerbs ist. „Kunst wie auch Kirche setzen sich mit Themen wie dem Sinn des Lebens, der Bewältigung von Emotionen und der Deutung menschlicher Erfahrungen auseinander. Beide können sich gegenseitig bereichern durch Kunstausstellungen in Kirchen, Förderung von Künstlerinnen und Künstlern oder auch Veranstaltungen wie diesen Wettbewerb, bei denen beide Gruppen in den Dialog kommen.“
Das Thema war einfach dran
Ins Leben gerufen hat den Wettbewerb die Theologin und Künstlerin Anna Luise Klafsvom Kulturhimmel der Nordkirche. „Unser Thema ,Sehnsucht nach Atem‘ war einfach dran. Denn viele Menschen haben gerade das Gefühl, dass ihnen die Luft abgeschnürt wird. Durch Kriege und Krisen, aber auch durch einen allgegenwärtigen Druck, der schon auf den Kleinsten lastet.“
Ausstellung in der Stiftskirche gewährt Einblick
Anna Luise Klafs ist hoch erfreut, dass „insgesamt 56 sehr vielfältige künstlerische Beiträge dazu eingereicht wurden. In einer begleitenden Ausstellung werden übrigens 15 Wettbewerbsbeiträge in der Stiftskirche Bützow zu sehen sein“, so die Studienleiterin.