Landesbischöfin gibt Buch zur Debatte über assistierten Suizid heraus
17. Februar 2022
Was bedeutet der assistierte Suizid aus juristischer, theologischer und diakonischer Sicht? 2021 hatte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt verschiedene Experten eingeladen, dies in der digitalen Veranstaltungsreihe "Tiefenschärfe" zu diskutieren. Entstanden ist daraus nun ein Buch mit dem Titel "Streitsache Assistierter Suizid – Perspektiven christlichen Handelns".
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26. Februar 2020 verstößt das Verbot einer geschäftsmäßigen Förderung des Suizids gegen das Grundgesetz. Soll darum künftig assistierte Sterbehilfe auch in kirchlichen Einrichtungen möglich sein?
Emotionales Thema aus christlichen Perspektiven
In diesem Buch werden die sehr kontroversen Positionen im deutschen und europäischen, im evangelischen wie im ökumenischen Kontext debattiert. Der Jurist Prof. Dr. Michael Germann, die Diakoniewissenschaftlerin Prof. Dr. Annette Noller sowie die Theologen Prof. Dr. DDr. h.c. Ulrich H. Körtner und Prof. em. Dr. Dietrich Korsch beleuchten das umstrittene Thema aus juristischer, theologischer und diakonischer Sicht.
In welcher Beziehung stehen Freiheit und Selbstbestimmung zur Konstitution des Menschen als Gemeinschaftswesen, als Geschöpf unter Geschöpfen? Wo genau kommt die Menschenwürde ins Spiel?
Hoffnungshorizonte am Ende des Lebens
"Die vorliegenden Vorträge wollen in der weiter intensiv geführten gesellschaftlichen Debatte zum assistierten Suizid zu einer christlich profilierten Meinungsbildung beitragen. Sie fördern ein differenziertes Verständnis dessen, was christliches Handeln im Horizont der Liebe des dreieinigen Gottes bedeutet", so Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt.
"Sie verhelfen zu einer Haltung christlicher Freiheit und eröffnen Hoffnungshorizonte für ein Leben in der Gegenwart Gottes, der für das Leben eintritt und immer noch Perspektiven für unser menschliches Leben und seine ganze Schöpfung hat – auch am Ende des Lebens und darüber hinaus", erläutert die Landesbischöfin.