Landesbischöfin lädt zu digitaler Diskussion mit Kristina Lunz
20. April 2022
Das digitale Veranstaltungsformat "Tiefenschärfe" der Nordkirche wird in diesem Monat das Thema feministische Außenpolitik behandeln. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt hat dazu die Referentin Kristina Kunze eingeladen. Sie ist Beraterin und Mitgründerin des "Centre for Feminist Foreign Policy" (CFFP) in Berlin.
Die Feministin und Menschrechtsaktivistin Kristina Lunz beschäftigt sich in ihrem neuen Buch mit den Zusammenhängen von Frieden und Feminismus und der Frage, wie Menschenrechte und Gerechtigkeit mit Außenpolitik zusammengehen.
Neuer Sicherheitsbegriff
Das CFFP veröffentlichte bereits eine Studie, die für das Europäische Parlament untersucht, wie eine feministische Außenpolitik in EU-Entscheidungen berücksichtigt werden kann.
Feministische Außenpolitik stellt die herkömmlichen Paradigmen von Außen- und Sicherheitspolitik infrage. Der Sicherheitsbegriff ist beschränkt, fußt auf militärischer Sicherheit, nationalstaatlicher Sicherheit. Feministinnen in der Außenpolitik sagen: Das, was Grenzen sicher hält, ist bei weitem nicht das, was Menschen sicher hält. Kristina Lunz
Mit der digitalen Veranstaltung zur feministischen Außenpolitik möchte Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt einen Debattenbeitrag auf dem Weg zur kommenden Landessynode der Nordkirche leisten. Diese trägt das Motto „Suche den Frieden und jage ihm nach“ (Psalm 34,15) und findet vom 6. bis 7. Mai in Travemünde statt.
Kritische Reflexion christliche Friedensethik
„In der öffentlichen Diskussion geht es derzeit auch um die Frage, ob die bisherige christliche Friedensethik und die Forderung nach einer Friedens- und Entspannungspolitik noch der richtige Ansatz sind. Dabei war mir vieles zu pauschalisierend formuliert. Welche Alternative sollte es denn grundsätzlich zu einer Friedens- und Entspannungspolitik geben?“, so die Landesbischöfin.
„Aber müssen uns fragen, welche Ziele unsere Friedens- und Sicherheitspolitik kurzfristig in der gegenwärtigen Situation und welche sie mittel- und langfristig verfolgen soll“, erläutert sie. All das gelte es ethisch zu reflektieren.
Von der Debatte mit Kristina Lunz erwarte sie „Impulse für unsere Debatte zur christlichen Friedensethik“, so die Landesbischöfin.