Landesbischof Ulrich: "Wir bitten Gott für Opfer und Verletzte"
20. Dezember 2016
Trauer, Anteilnahme und Solidarität hat Landesbischof Gerhard Ulrich im Namen der Ersten Kirchenleitung Nordkirche angesichts der Ereignisse am gestrigen Abend am Berliner Breitscheidplatz bekundet: "In diesen Stunden und Tagen gehen unsere Gedanken und Gebete nach Berlin. Wir bitten Gott für die Opfer dieses furchtbaren Geschehens und für die Trauernden, für die Verletzten sowie für Angehörige und Freunde, die um Verletzte bangen."
"Wir bitten auch für diejenigen, vor Ort mit großem Engagement geholfen haben, die Verletzte versorgen, Traumatisierte, Betroffene und Verängstigte begleiten, für Ermittler und Einsatzkräfte, die aufklären, was geschehen ist, und weiteres Unheil zu verhindern suchen", so Landesbischof Ulrich weiter.
Die Kirchen stünden für Gedenken und Gebet offen, so Ulrich: "Die bedrückende Stille, die uns mit den ersten Bildern vom Tatort übermittelt wurde, bringt Erschütterung und Entsetzen zum Ausdruck, die wir alle empfinden. In diesen Tagen brauchen wir Orte für Klage und stille Trauer, suchen nach Worte für unsagbaren Schmerz und bringen unser Mitgefühl zum Ausdruck".
17.15 Uhr - Ökumenische Gedenkveranstaltung mit Bischöfin Kirsten Fehrs
Hauptkirche St. Petri, Bei der Petrikirche 2, Hamburg
18 Uhr - Andacht im Schweriner Dom
Am Dom 4, Schwerin
18 Uhr - Gedenkgottesdienst
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Breitscheidplatz, Berlin
Offene Kirchen für Gedenken und Gebete
Furcht und Gewalt, Leid und Schmerz verdunkelten unsere Welt und seien unter uns gegenwärtig, so der Landesbischof. "Mitten in dieser Welt, mitten unter uns wird Gott Mensch - schwach, verletzlich, schutzbedürftig in dem Kind in der Krippe - und zugleich als Ruf zum Frieden und Licht der Hoffnung, das Angst und Gewalt überwindet. Allen, deren Herzen in diesen Tagen erfüllt sind von Schmerz und Trauer, möge Gott nahe sein."
Aufruf zu Besonnenheit und Respekt
Der Landesbischof rief zugleich zu Besonnenheit und Respekt auf: "Es ist unsagbar schwer, das entsetzliche Geschehen von gestern Abend zu begreifen. Umso mehr kommt es jetzt darauf an, die Ermittlungen der zuständigen Behörden abzuwarten. Das Leid der Opfer darf nicht politisch instrumentalisiert werden."
Gerhard Ulrich ist Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).