Lübecker St. Petri-Kirche zeigt Installationen von Mandy El-Sayegh
13. Februar 2023
Unter dem Titel „Enfleshing“ sind in der Lübecker St. Petri-Kirche von Sonnabend (11. Februar) bis zum 19. März großformatige Gemälde und Installationen der Londoner Künsterlin Mandy El-Sayegh zu sehen.
Der Boden der Kirche ist mit einer Schicht aus Musselin-Stoff und weißer Latexpaste überzogen. Diese Installation werde von der Künstlerin „White Grounds“ genannt.
Das innere Kirchenschiff ist von großen Stoffbahnen umgeben, die mit Fragmenten verschiedener Materialen überzogen seien. Vor dem Altarraum ist eine Leinwand gespannt, auf der eine Videoinstallation Rückseiten menschlicher Körper in Bewegung zeige.
„Enfleshing“ stellt auch religiöse Bezüge her
Der Titel der Ausstellung lautet „Enfleshing“, was so viel bedeutet, wie einer Sache eine körperliche Form geben. Schnell denkt man dabei im religiösen Kontext an die Themen Fleischwerdung und Inkarnation.
Mit „Enfleshing“ nimmt El-Sayegh auch Bezug auf die verstorbene britische Künstlerin Helen Chedwick, die unter dem gleichen Titel Nahaufnahmen menschlicher Oberkörper mit elektrischem Licht gezeigt hat und dabei sowohl philosophische als auch theologische Bezüge hergestellt hat.
Die Formulierung "Fleisch werden" bedeutet für El-Sayegh, die Idee eines Künstlers konkret werden zu lassen. Sie formuliert es so: "'Enfleshing‘ ist ein schönes Wort. Ich möchte das Fleisch zurück in die Geschichte bringen. 'Flesh' bezieht sich auf zwei Dinge. Wir brauchen die gehobenen Ideen, wir müssen unser Sein ins Abstrakte transzendieren, aber wir müssen auch unsere eigene Realität anerkennen.“
Bild und Ton wirken zusammen
In St. Petri wird dieser Bezug auch akustisch hergestellt. Durch das Kirchenschiff schallt eine Klangarbeit der Komponistin Lily Oakes, die auf dem Ton eines Tropfens in einem Weinglas basiert und unter anderem auch auf das christliche Abendmahl verweisen soll.