Lutherische Kirchen wollen Europa stärken
04. Juni 2019
Die lutherischen Kirchen in Europa wollen das Verständnis untereinander stärken. Angesichts der aktuellen Entwicklung in Europa mit seinen nationalistischen Fliehkräften müssten die Kirchen ein Gegenbild sein, sagte der Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (LWB), Landesbischof Otfried July (Stuttgart), am Montag in Hamburg.
Zwei Tage lang hatten zuvor Delegierte aus 14 europäischen lutherischen Kirchen, darunter zehn Bischöfe, in Hamburg aktuelle Fragen diskutiert. July: "Themen und Herausforderungen innerhalb der Kirchen sind ähnlich."
Europa: Gemeinschaft "jenseits der nationalen und kulturellen Kleinstaaterei"
"Europa ist ein Zukunftsprojekt, das vom Austausch lebt, auch unter den Kirchen", ergänzte LWB-Vizepräsidentin Astrid Kleist, Hauptpastorin an der Hamburger St. Jacobi-Kirche. Die Kirchen stärkten damit ihre Gemeinschaft "jenseits der nationalen und kulturellen Kleinstaaterei". Dies sei heute ebenso wichtig wie nach 1945, so Kleist.
Internationales Treffen in Hamburg
Neben dem allgemeinen Austausch wurden in Hamburg Initiativen vorgestellt, wie Kirchen in Europa auf die zunehmende Säkularisierung reagieren und ihre diakonische Arbeit profilieren können. Neben den zehn deutschen Mitgliedskirchen des LWB waren Kirchenleitende aus Frankreich, Großbritannien, Italien und den Niederlanden nach Hamburg gekommen. Die Anwesenden vertraten über 13 Millionen Christen.