Martin Luther King - Vorbild und Aufbruchssignal für viele Kirchengemeinden
03. April 2018
Als Martin Luther King am 4. April 1968 in Memphis im US-Staat Tennessee durch die Kugeln eines weißen Rassisten niedergestreckt wurde, saß der Schock tief. Was wird nun aus dem Traum des schwarzen US-Bürgerrechtlers und Friedensnobelpreisträgers, dass die Menschen eines Tages geschwisterlich und in Frieden miteinander leben?
Auch die evangelische Kirchengemeinde in der Hamburger Großsiedlung Steilshoop setzte ein Zeichen, dass sie den Weg von „MLK” weitergehen wollten: Sie benannte ihr Gemeindezentrum nach dem Baptistenpastor, der mit friedlichem Protest statt mit Gewalt die Welt verändern wollte. Der Bürgerrechtler hatte am 28. August 1963 zum Abschluss eines Protestmarschs nach Washington vor rund 250.000 Menschen gleiche Rechte für Schwarze und Weiße gefordert. Er trat für konsequente Gewaltlosigkeit ein, die nicht nur die Unterdrückten befreie, sondern auch die Unterdrücker.
Martin Luther Kings aufrechte Haltung überzeugte weltweit
„Der Tod Martin Luther Kings (1929-1968) war ein Aufbruchsignal für unsere Kirchengemeinde”, erzählt der Steilshooper Pastor Andreas Holzbauer. Die Gemeinde und die Pastoren hätten 1968 bewusst den Namen des Bürgerrechtlers für ihre Kirche und das Gemeindezentrum gewählt, die in der Hochhaussiedlung zwischen 1968 und 1974 entstanden. Die Namensgebung sollte „ein Ansporn für eine besondere Kirchenarbeit sein”, sagt der Pastor. Diese stelle das Miteinander von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen und eine starke soziale Arbeit in dem Mittelpunkt. Martin Luther King sei davon überzeugt gewesen, dass eine Kirche, die nur Sorge für das Seelenheil der Menschen trage, sich aber nicht um die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse kümmere, schon vom Tod gezeichnet sei. „Martin Luther King ist ein Vorbild”, sagt Pastor Holzbauer, „wir halten an ihm fest.”
Sonderstempel von Kirchengemeinde und Deutscher Post

Anlässlich des 50. Todestages des Bürgerrechtlers gibt die Martin-Luther-King-Kirchengemeinde in Hamburg-Steilshoop in Zusammenarbeit mit der Deutschen Post einen Sonderstempel für Briefmarkensammler heraus. Das Kuvert wurde gemeinsam mit Flüchtlingen in der Kirchengemeinde gestaltet.
EKD veröffentlicht Abendgebet zum Gedenken
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ruft dazu auf, in den Kirchengemeinden mit einem ökumenischen Abendgebet an Martin Luther King zu erinnern.