MOGO Husum feiert die Wunder des Lebens
19. April 2022
Bei strahlendem Sonnenschein kamen zu Ostern in Husum mehrere tausend Menschen zum Motorradgottesdienst zusammen. Es war der erste nach zwei Jahren Corona-Pause. Das Gemeinschaftsgefühl ist dabei ungebrochen.
"Wer wälzt uns den Stein?" lautete die zentrale Frage des Motoradgottesdienstes (MOGO), den Pastor Friedemann Magaard (Kirche St. Marien) und MOGO-Pastor Lars Lemke gemeinsam vor der St. Marienkirche in Husum hielten. Gekommen waren rund 1500 Biker und mindestens genauso viele Schaulustige, um die Auferstehung Jesu zu feiern.
MOGO feiert das Leben mit allen Unwägbarkeiten
Es war ein besonderer MOGO. Nicht nur, weil er in den vergangenen beiden Jahren wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste. Auch, weil er in eine besondere Zeit fällt, in der vieles ungewiss ist.
"Für mich ist das Motiv 'Wer wälzt uns den Stein?' ein ganz entscheidendes. Es spielt auf die Frauen an, die Jesus nach seinem Tod salben wollen. Sie machen sich auf den Weg, obwohl sie nicht genau wissen, was sie erwartet und wie sie es bewerkstelligen können, aber sie brechen trotzdem auf", erklärt MOGO-Pastor Lemke.
Wunder sind nicht planbar
Auch wir kämen in dieser von Krisen geplagten Zeit oft an unsere Grenzen. Und doch geschehen kleine Wunder, die wir nicht vorausgesehen haben, so Lemke. So wie die Frauen im Markus-Evangelium von einer offenen Grabstätte überrascht werden, würden wir es auch heute noch. "Es gibt im Leben so viele Situationen, die wir nicht in der Hand haben", sagt er.
Manchmal passiere etwas Gutes, obwohl wir es nicht zu hoffen wagten. So sei es einer MOGO-Helferin ergangen. Sie habe ihm von ihrem Umzug erzählt. Für sie war es ein Wagnis mit ungewissem Ausgang. Doch dann plötzlich, habe sich eins zum anderen gefügt: Ein neuer Nachbar sei ebenfalls ein Hundefreund, ein anderer ein Biker. So habe man gleich eine gemeinsame Basis gehabt – ein kleines Wunder.
Flagge zeigen für die Nächstenliebe
Zusammengehörigkeit, Gemeinschaft und Nächstenliebe: Der MOGO feiert sie in besonderer Weise. Denn hier kann jede und jeder dazukommen, wie sie oder er mag. Ob Lederkluft, T-Shirt oder ganz festlich: Nicht das Outfit ist entscheidend, sondern die Menschlichkeit.
Dass die MOGO-Gäste bei aller Freude über das Wiedersehen auch den Krieg in der Ukraine nicht vergessen, zeigte sich in der hohen Spendenbereitschaft: Rund 1000 Euro Kollekte hatten sich die Pastoren erhofft, um damit nicht nur den MOGO, sondern auch die Flüchtlingsarbeit der Kirchengemeinde St. Marien in Husum zu unterstützen. Fast dreimal so viel kam zusammen: 2979 Euro.
Auf dem Weg nach Hause zeigten viele Bikerinnen und Biker dann auch Flagge für die Ukraine: Die MOGO-Helferinnen hatten in diesem Jahr nicht nur die traditionellen Segenbändchen in Gelb verteilt, sondern dazu auch ein blaues Band als Zeichen der Solidarität mit den europäischen Nachbarn.