Neue Kirchenglocken für Rerik von Günther Uecker
28. Januar 2013
Rerik/Karlsruhe. Das mecklenburgische Ostseebad Rerik im Kreis Rostock bekommt neue Kirchenglocken, die der renommierte Künstler Günther Uecker gestaltet hat. Am Freitag wurden sie in Karlsruhe im Beisein des Künstlers und 30 Gemeindegliedern gegossen. Der Glockenguss fand traditionell zur Sterbestunde Jesu Christi um 15 Uhr statt.
Der Guss verlief nach Angaben der Firma Bachert planmäßig. Ob die Glocken auch einwandfrei klingen, kann erst in etwa zwei Wochen nach dem Erkalten beurteilt werden. Eingeweiht werden soll das Geläut am Ostersonntag (31. März).
Der Maler und Objektkünstler Günther Uecker wuchs auf der Halbinsel Wustrow auf und ging in Rerik zur Schule. Der 82-Jährige wurde 2010 Ehrenbürger des Ostseebades. Er hatte im Herbst 2011 ein Nagelbild geschaffen, das im Frühjahr 2012 zugunsten der Reriker Glocken sowie der für das Geläut erforderlichen Turmsanierung für 340.000 Euro versteigert wurde.
Ersatz für Bronzeglocken, die in Weltkriegen eingezogen wurden
Das Geläut der Reriker Kirche wird damit ab Ostern aus drei Glocken bestehen. Der frühgotische Backsteinbau verfügt derzeit nur über eine 200 Kilogramm schwere Bronzeglocke aus dem Jahr 1519. Die beiden neuen Glocken werden 1.200 und 770 Kilogramm wiegen. Sie sollen zwei frühere Bronzeglocken ersetzen, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg zu Kriegszwecken eingezogen wurden.
Glocke zeigt segnende Hände und Wassertropfen
Die neue Johannesglocke wird die lateinische Inschrift ihrer Vorgängerin haben und ist Johannes dem Täufer gewidmet. Sie wird auf einer Seite segnende Hände und auf der anderen Wassertropfen zeigen, die an die Taufe erinnern. Die kleinere Gebets- und Totenglocke wird das Psalmwort "Höre meine Stimme" als Inschrift tragen und einen Fries aus gelegten Nägeln zeigen, der an eine Dornenkrone erinnert.
Die Gesamtkosten für das Geläut und die Turmsanierung belaufen sich auf etwa 360.000 Euro. Gelder für das Projekt kamen auch durch Einzelspender und Aktionen der Kirchengemeinde herein.