Kirchenkreis-Personalie

Neuer Gemeindemanager für Rantzau-Münsterdorf

Der neue Gemeindemanager im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf: Timo Milewski.
Der neue Gemeindemanager im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf: Timo Milewski.© Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf/Alessa Pieroth

26. Juni 2020

Timo Milewski ist seit dem 1. Juni der erste Gemeindemanager im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf für die Region Wilster und die Wilstermarsch. Und der kümmert sich auch um die Anliegen der Ü-20-Jährigen.

Herr Milewski, warum wurde der erste Gemeindemanager des Kirchenkreises ausgerechnet in der Region Wilster und der Wilstermarsch eingesetzt?

Das liegt zum einen daran, dass die Probleme, die unter dem Schlagwort „Perspektive 2030“ zusammengefasst werden, bei uns schon im Jahr 2024 eintreten werden. Dann setzt bei uns eine Pensionierungswelle ein und bis zum Jahr 2025 sind alle drei Pastorinnen und Pastoren in den Ruhestand gegangen. Andererseits haben wir im Bereich der Jugendarbeit und der Kirchenmusik schon unglaublich viel Regionalarbeit geleistet. Dadurch sind wir in unserer Region schon sehr zusammengewachsen.

Der Gemeindemanager soll Pastorinnen und Pastoren entlasten. Was genau sind Ihre Einsatzgebiete?

Ich übernehme das Alltagsgeschäft und entlaste Pastor*innen von Verwaltungsarbeiten. Ich wirke beispielsweise bei der Erstellung der Haushaltsplanung und der Jahresabschlüsse für die Kirchengemeinde mit. Und ich besuche alle Kirchengemeinderatssitzungen in der Region. So sollen sich die Pastorinnen auf ihren Schwerpunkt der Seelsorge und auf Amtshandlungen konzentrieren können. Was unabdingbar ist, wenn Pastor*innen aufgrund von Altersstrukturen, Fachkräftemangel und rückläufiger Kirchensteuereinnahmen immer weniger werden.

Was blüht der Region, wenn es keine Pastorinnen und Pastoren mehr gibt?

Die Bildung von Pfarrsprengeln schwingt gerade als Möglichkeit in den Überlegungen mit. Damit ist gemeint, dass eine Pfarrstelle für mehrere Gemeinden zuständig ist. Ein Vorteil von Pfarrsprengeln ist, dass die Kirchengemeinderäte dann weiterhin ihren Pastor wählen können. Aber ich möchte nicht alleine Konzepte entwickeln, die dann durchgesetzt werden müssen. Ich möchte mit den Kirchengemeinderätinnen, die noch bis 2022 im Amt sind, in die Zukunft blicken und ein gutes Fundament für die Kirchengemeinderätinnen schaffen, die dann im Januar 2023 ihr Amt antreten werden. Dabei halten wir uns an den Slogan unserer Region: „Wir tun uns gut! Dem Fachkräftemangel begegnen. Kirchliches Leben vor Ort bewahren.“

Sie waren vorher in der Jugendarbeit. Wie würden Sie Kreis zum Gemeindemanager schließen?

Man könnte sagen, der Gemeindemanager ist das Endprodukt der Kinder- und Jugendarbeit. Im Prinzip habe ich den Gemeindemanager als Mensch für die Kinder- und Jugendarbeit schon gelebt, indem ich die Kleinsten und Mittelgroßen eng miteinander vernetzt habe. Jetzt geht es sozusagen um die Großen, die Ü20-Jährigen.

Und haben Sie schon eine Idee, wie Sie die Vernetzung der „Großen“ untereinander fördern werden?

Ich möchte, dass alle Leute mitbekommen, dass hier etwas Gemeinsames passiert. Ich möchte die Menschen mitnehmen auf dem „neuen“ Weg. Und zwar alle Menschen, nicht nur diejenigen, die Verantwortung tragen. Darum ist die Öffentlichkeitsarbeit für mich ein wichtiges Thema. Im November wird es eine Broschüre geben, in der die Kirchengemeinden aus der Region sich und ihre Angebote vorstellen. So soll die große Vielfalt an kirchlicher Arbeit sichtbar werden. Später ist auch noch ein gemeinsamer Internetauftritt geplant.

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