Nikolaus: Gabenbringer und Patron der Seeleute
06. Dezember 2019
Der Nikolaus gilt als Gabenbringer am 6. Dezember, aber auch als Patron der Seeleute. Wie ist es zu diesem Bild gekommen?
Die Figur des Nikolaus wird vor allem auf eine Persönlichkeit zurückgeführt: Dem Bischof Nikolaos von Myra (in der heutigen Türkei), der Ende des 3. Jahrhunderts lebte und sehr barmherzig und uneigennützig gehandelt haben soll.
Legenden und Mythen
Die Kirche mit den Namen St. Nikolai oder Nikolaikirche wurden nach dem heiligen Bischof von Myra benannt.
Um ihn kreisen viele Legenden und Mythen. Von besonderer Bedeutung für die heutige Tradition, den Festtag zu begehen, ist die legendenhafte Geschichte von einem sehr armen Mann: Ihm fehlte das Geld für die Heirat seiner drei Töchter, weshalb er sie in die Prostitution schicken wollte. Als Nikolaus davon erfuhr, warf er Gold in den Kamin der Mädchen. Dieses fand sich in ihren Stiefeln und Socken wieder, die dort zum Trocknen hingen. So rettete er die Mädchen vor ihrem Schicksal.
Aus diesem Grund werden noch heute kleine Geschenke in den Schuhen versteckt.
Retter in der Seenot
In einer weiteren Legende riefen in Seenot geratene Schiffsleute den heiligen Nikolaus an. Ihnen erschien ein mit Wunderkräften ausgestatteter Mann, der nicht nur die Navigation ubernahm, sondern auch die Segel richtig setzte und sogar den Sturm zum Abflauen brachte. Als die Seeleute danach in der Kirche von Myra zum Dank für ihre Rettung beteten, erkannten sie den Heiligen und dankten ihm. Wegen dieser und ähnlicher Erzählungen wurde Nikolaus auch zum Patron der Seefahrer.
Auch Schutzpatron der Kinder
Nikolaus ist darüber hinaus der Schutzpatron einer Vielzahl von Ständen - neben der Seefahrer auch der Kaufleute, Rechtsanwälte, aber auch der Pfandleiher, Fuhrleute und Salzsieder. Ebenso gehören Gefängniswärter, Prostituierte, die Gefangenen und die Metzger zu seinen besonderen Schützlingen. Aus dem Schutzpatronat für die Kinder entstand das heutige Brauchtum.
Martin Luther lehnte Heiligenverehrung ab
Doch diese prominente und beliebte Rolle, die man dem Heiligen Bischof von Myra zugeschrieben hatte, war dem Reformator Martin Luther schließlich ein Dorn im Auge - denn er lehnte die Heiligenverehrung ab. So soll im 16. Jahrhundert die Idee vom Christkind als Ersatz für Sankt Nikolaus aufgekommen sein, dem auch der Weihnachtsmann folgte.