Nordkirche erinnert an Corona-Opfer und trauert mit allen Leidtragenden
12. März 2021
Die Nordkirche gedenkt an diesem Wochenende in allen drei Sprengeln mit ökumenischen Gottesdiensten der Corona-Opfer. Die Gedenkfeiern aus Schwerin, Kiel und Hamburg werden mit einem Livestream übertragen.
Ein Jahr ist es her, dass der erste Lockdown begann und Deutschland die ersten Todesopfer infolge einer Covid-19-Erkrankung zu beklagen hatte. Seitdem sind noch viele weitere Menschen gestorben. Für sie und all jene, die in Kummer, Sorge und Trauer sind, veranstaltet die Nordkirche am Wochenende Gedenk-Gottesdienste, bei denen nicht nur christliche Kichen, sondern auch andere Religionsgemeinschaften mitwirken. Zudem sind mehrere Politiker und Politikerinnen geladen.
Alle Gottesdienste werden per Livestream übertragen und können nach der Übertragung auf Youtube angesehen werden (Link im jeweiligen Abschnitt).
Viele Menschen sehnen sich nach Trost, nach Heilung und Hoffnung. Dass alles wollen wir vor Gott bringen, der an unserer Seite für das Leben eintritt – gerade angesichts unserer Ängste und menschlichen Leides.
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt ist es ein besonderes Anliegen, in allen Bundesländern auf dem Gebiet der Nordkirche der Verstorbenen zu gedenken. "Es ist gut, dass unsere Trauer um sie öffentlich Raum findet und wir sie und die auf andere Weise von der Pandemie Betroffenen in unserer Fürbitte vor Gott tragen. Viele Menschen sehnen sich nach Trost, nach Heilung und Hoffnung. Dass alles wollen wir vor Gott bringen, der an unserer Seite für das Leben eintritt – gerade angesichts unserer Ängste und menschlichen Leides."
Freitag, 16 Uhr: Schweriner Gedenkgottesdienst
Den Auftakt machte der Gottesdienst im Schweriner Dom am Freitag um 16 Uhr. Das Motto: "Da wohnt ein Sehnen tief in uns." Landesbischöfin Kristina-Kühnbaum-Schmidt und Bischof Tilman Jeremias feierten den Gottesdienst gemeinsam mit dem katholischen Erzbischof Dr. Stefan Heße (Erzbistum Hamburg) und Erzbischof Dr. Heiner Koch (Erzbistum Berlin).
Beteiligt waren auch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Sonnabend, 17 Uhr: Kieler Gedenkgottesdienst
Am Samstag (ab 17 Uhr) gedachte die Nordkirche in Kiel in der Kirche St. Nikolai allen Leidtragenden der Pandemie.
Tröstlich sind für mich auch alle Zeichen der Verbundenheit über Telefon oder Briefe, neue Formen der Nachbarschaftshilfe, Gottesdienst und Musik als digitale Angebote“, führte er beispielhaft auf. Mit diesem Gottesdienst setzen wir ein Zeichen der Verbundenheit und der Hoffnung. Wir stärken uns auf dem langen Weg durch die Pandemie. Der Gott allen Trostes begleite und behüte uns.
Bischof Gothart Magaard, aus dem Gottesdienst in Kiel
Neben Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt gestalteten den Gottesdienst Bischof Gothart Magaard (Sprengel Schleswig und Holstein), Erzbischof Stefan Heße (Erzbistum Hamburg), Helge Frey (ACK-SH) sowie Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen beruflichen und gesellschaftlichen Gruppierungen. Ministerpräsident Daniel Günther beteiligte sich auf digitalem Wege am Gottesdienst.
Wir haben es geschafft, dass die oft beschriebene Einsamkeit nicht überhandnahm. Jeder von uns hat in dieser Pandemie neue Talente entdeckt und sich oft nach dem Dienst Zeit genommen, um mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zu sprechen.
Christian Ventzke, Altenpflegekraft, aus dem Gottesdienst in Kiel
Sonntag, 16:30 Uhr: Hamburger Gedenkfeier
In Hamburg beginnt die Gedenkfeier am Sonntag um 16.30 Uhr auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Mit christlichen Fürbitten, jüdischen und muslimischen Totengebeten sowie einer buddhistischen Meditation wollen die Mitwirkenden gemeinsam trauern, beten und weiße Blumen niederlegen. Carola Veit, Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, und Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister, werden stellvertretend für die Politik der Freien und Hansestadt Hamburg sprechen.
In der Passionszeit geht es genau darum, an die rettende Hoffnung zu erinnern: Dem Leiden zu begegnen mit Mitgefühl und gelebter Barmherzigkeit.
Bischöfin Kirsten Fehrs, aus dem Gottesdienst in Hamburg
Weitere Mitwirkende sind Bischöfin Kirsten Fehrs (Nordkirche), Landesrabbiner Shlomo Bistritzky (Jüdische Gemeinde Hamburg), Monsignore Peter Mies (Erzbistum Hamburg), Pastor Uwe Onnen (ACKH-Vorsitzender), Özlem Nas (Schura Hamburg – Rat der Islamischen Gemeinschaften) und Nils Clausen (Vorsitzender der Deutschen Buddhistischen Union).