Nordkirche ruft angesichts internationaler Spannungen zum Friedensgebet auf
11. Februar 2022
Die Welt blickt mit zunehmender Sorge auf den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Die Angst vor einem erneuten Krieg ist groß. Die Bischöfinnen und Bischöfe der Nordkirche rufen deshalb alle Gläubigen zu einem Friedensgebet auf.
Es stellt die Versöhnung in den Vordergrund und bittet darum, zu erkennen, was uns alle eint: Der Glauben an Gott und Jesus Christus. Getrennte sollen vereint, Weinende getröstet werden. "Erweiche die Herzen derer, die hart geworden sind", heißt es in dem Gebet.
"Schenke Frieden all Deinen Völkern"
Entstanden und zum Gebet empfohlen ist der Text bereits 2014 von Patriarch Kyrill. Übersetzt und in Bezug auf die aktuelle Lage ergänzt wurde das Gebet nun von Pastor Frank Lotichius, Beauftragter für die Kontakte nach St. Petersburg, Kaliningrad und Kasachstan (Europareferat) im Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche.
Der komplette Text des Gebets lautet:
Herr Jesus Christus, unser Gott,
siehe herab mit deinem barmherzigen Auge auf das Leid und das so schmerzerfüllte Schreien deiner Kinder, die in der Ukraine sind.
Befreie dein Volk vom Bruderkrieg, verringere das Blutvergießen,
Befreie von den Nöten, die der Krieg mit sich bringt.
Die, die ein Haus verloren haben, lass wieder ein Zuhause finden,
gib den Hungernden zu essen, tröste die Weinenden, vereine die Getrennten.
In Lasse es nicht zu, dass deine Kirche Jemanden verliert aus Wut gegenüber Mitmenschen und Verwandten, sondern, schenke wie ein großzügiger Gott baldige Versöhnung.
Erweiche die Herzen derer, die hart geworden sind und lass uns zurückkehren zur Erkenntnis deiner Weisheit. Schenke Frieden deiner Kirche, ihren treuen Kindern und allen Deinen Völkern, mache uns zum Werkzeug deines Friedens, damit wir mit einem Herzen und einigen Lippen dich preisen, unseren Herrn und Heiland von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.