Notfallseelsorger wird neuer Seemannspastor der Nordkirche
22. Juli 2022
Hamburg. Der ausgebildete Notfallseelsorger und Pastor aus Hamburg, Götz-Volkmar Neitzel, wird neuer Seemannspastor der Nordkirche. Pastor Neitzel hat bislang Notfallsanitäter:innen an der Berufsfachschule der Feuerwehr der Stadt Hamburg ausgebildet. Außerdem war er Vertretungspastor im Kirchenkreis Hamburg-Ost. Er folgt ab dem 1. August auf Matthias Ristau, der jetzt Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission ist.
Die Deutsche Seemannsmission hat eine über 100jährige Geschichte
Stationen der Deutschen Seemannsmission auf dem Gebiet der Nordkirche gibt es an drei Standorten in Hamburg, am Krayenkamp, dem Duckdalben in Harburg und Altona, sowie in Brunsbüttel, Lübeck, Kiel, Sassnitz und Rostock. In Zusammenarbeit mit diesen engagiert sich der Seemannspastor für das Wohlergehen der Seeleute auf den Schiffen, die in den dortigen Häfen anlegen. Sie machen Bordbesuche, halten Gottesdienste ab und bieten seelsorgerliche und geistliche Begleitung an.
Pastor Neitzel: "Menschen auf See in schwierigen Zeiten nahe sein"
„Derzeit boomt und expandiert die Seeschifffahrt. Die Pandemie und der Druck auf die Anforderungen an Lieferketten bringen Menschen oft über ihre Grenzen, die normalerweise schon sehr anstrengende Arbeit leisten. Als Kirche wollen wir diesen Menschen nahe sein, die ökonomisch auf ihre Arbeit auf See angewiesen sind“, beschreibt der 57jährige einige Herausforderungen seiner neue Arbeitsstelle. „Ich will ein Seh-Mann für die Seeleute sein“, sagt er weiter.
Bordbesuche, Seelsorge, Kontakte in die Heimat
Der Seemannspastor koordiniert, berät und begleitet die Vereine der Deutschen Seemannsmission auf dem Gebiet der Nordkirche. Hier sind pro Jahr mehr als 350.000 Seeleute aus über 120 Ländern zu Gast. Etwa 100.000 von ihnen erreichen die Vereine der Seemannsmission direkt durch Bordbesuche, Seemannsclubs und die Seafarer‘s Lounges für die Kreuzfahrtseeleute.
20 Hauptamtliche und weit über 200 Ehrenamtliche engagieren sich Tag und Nacht für die Seeleute. Hinzu kommen etwa 20 junge Menschen, die ein Jahr Freiwilligendienst in der Seemannsmission absolvieren. Sie besuchen die Seeleute auf den Schiffen in den Häfen, bringen Zeitungen und Telefonkarten an Bord, informieren über die Stadt und die Angebote der Seemannsmission oder bieten den Seeleuten einen Fahrdienst von und zu den Schiffen an.
In den Seemannsclubs gibt es einen Internetzugang für die Kommunikation in die Heimat, Telefonkarten sowie Möglichkeiten zum Entspannen und Einkaufen. Zusätzlich wird seelsorgerliche Begleitung angeboten. Die Seemannsheime der Nordkirche beherbergen in nicht-Corona-Zeiten pro Jahr mehr als 30.000 Seeleute.