Orthodoxe Wasserweihe: Segen für die gesamte Schöpfung
07. Januar 2024
Zum Gedenken an die Taufe Jesu im Jordan feiern orthodoxe Kirchen weltweit das Fest Epiphania mit einer Wasserweihe. In Hamburg lädt die Griechisch-Orthodoxe Kirche dazu seit 50 Jahren ein. Mit der Wasserweihe soll die gesamte Schöpfung gesegnet werden.
Dreimal hat Bischof Bartholomaios von Arianz das Kreuz von der historischen Rickmer Rickmers am Hamburger Hafen aus in die Elbe getaucht. Dazu sprach er eine feierliche Liturgie, seine Gemeinde stimmte Gesänge an. Damit will die Griechisch-Orthodoxe Kirche die Schöpfung segnen.
Dieses Fest, die "Große Wasserweihe", ist ein Höhepunkt im Kirchenjahr der orthodoxen Kirche. Es schließt den Weihnachtskreis. Die Taufe Jesu gilt als Vollendung seiner Geburt.
"Durch seine Taufe hat Christus der Welt das Sakrament der Erneuerung geschenkt. Immer aufs Neue besingt die Kirche in ihren Hymnen die Gnade der Erleuchtung der Menschen und die Heimführung der ganzen Schöpfung zu Gott", erläutert Erzpriester Georgios Manos von der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde in Hamburg.
Zur Liturgie gehören die folgenden Verse:
„Als Du, Herr, im Jordan getauft wurdest,
da wurde geoffenbart die Anbetung der Dreifaltigkeit;
denn des Vaters Stimme gab Dir das Zeugnis,
Dich den geliebten Sohn nennend,
und der Geist in Gestalt einer Taube verkündete des Wortes Untrüglichkeit.
Der Du erschienen bist, Christus, Gott, und die Welt erleuchtet hast, Ehre sei Dir!
Auch die öffentliche Feier dieses Tages hat eine lange Tradition: "Es entspricht dem tiefen Glauben und der Überzeugung der orthodoxen Kirche, dass die Welt immer noch ein Ort der Theophanie ('Erscheinen Gottes', Anm. d. Red.) sein kann, ein sakramentaler Ort, wo der Mensch Gott begegnen kann", so der Erzpriester weiter.
Zur Website der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg
Gäste aus der Politik und der Ökumene vor Ort werden regelmäßig zu der Feier eingeladen. Außerdem kommen zahlreiche Gemeindemitglieder auf die Rickmer Rickmers oder an die Hafenmole.