Pfadfinder in Grube feiern 40. Geburtstag
02. Mai 2024
Die Gruber Pfadfinder bestehen seit 40 Jahren. Sie ermöglichen, dass Kinder so aufwachsen, dass sie die "Schöpfung auch in Zukunft besser schützen", so Ulrike Hillmann, Präses der Landessynode der Nordkirche, in ihrem Grußwort zur Geburtstagsfeier.
Nur noch ganz vereinzelt gab es freie Sitzplätze in der Gruber St. Jürgen Kirche, als am "Tag der Arbeit" der 40. Jahrestag der Gründung der Gemeindepfadfinder mit einem liebevoll gestalteten Gottesdienst gefeiert wurde.
Jeder hat einen Platz in der Gemeinschaft
Pastorin Kathrin Oxen, ehemals Leiterin des Zentrums für evangelische Gottesdienst- und Predigtkultur in der Lutherstadt Wittenberg und in ihrer Jugend selbst Gruppenleiterin und prägende Gestalt bei den „Geusen Grube“, würdigte in ihrer sehr persönlichen Predigt die Arbeit der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit. Der „große Vorzug der Pfadfinderarbeit“ sei, „dass wirklich jede und jeder mit ihren oder seinen Fähigkeiten einen Platz in der Gemeinschaft“ finde.
„Was für eine Kraft und was für ein Segen durch 40 Jahre hindurch“, sagte sie sichtlich bewegt. Das „wir“ sei immer viel größer und wichtiger gewesen als einzelne Menschen und ihre einzelnen Interessen, und dennoch habe sich niemand dabei unwichtig oder unbedeutend fühlen müssen. „Das ist selten und kostbar. Und es wird immer seltener und kostbarer in einer Gesellschaft und auch in einer Kirche, in der immer zuerst danach gefragt wird, was die Gesellschaft oder die Kirche für einen tun kann, bevor man überlegt, was man selbst für andere tun könnte“, so Oxen.
"Kinder reifen an der Vielfalt der Natur"
Auch Präses Ulrike Hillmann hob die Bedeutung der Gruber Pfadfinder hervor. Sie erinnerte daran, dass die Gründung des Rings Evangelischer Gemeindepfadfinder 1984 ihren Ursprung in der Gruber Pfadfinderarbeit habe.
Und sie verwies auf das „großartige Erlebnisgelände mit verschiedenen Biotopen“, das die Pfadfinder mit Unterstützung vieler großer und kleiner Helfer auf Weideland angelegt hatten und wofür sie 2022 mit dem „Nordstern“ der Nordkirche ausgezeichnet wurden. „Kinder reifen bei der gemeinsamen Arbeit an dieser Vielfalt der Natur. Wer so heranwächst, kann unsere Schöpfung auch in Zukunft besser schützen“, sagte sie.
"Hoffnungstrotz" der Pfadfinder ist wertvoll
Die Schlussandacht hielt die kommissarische EKD-Ratsvorsitzende und Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Kirsten Fehrs. Sie sprach darin vom „Hoffnungstrotz“ der Pfadfinder, den sie gerade in Zeiten der Krisen und Ängste so gut finde und wertvoll sei. Solche Menschen brauche es auch in den kommenden 40 Jahren, sagte Fehrs.
Die Ostholsteiner Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn ergänzte diesen Gedanken: „Jugendarbeit ist das Wichtigste in unserer Gesellschaft. Es gibt viele wichtige Dinge, aber die, die nach uns kommen, die zu prägen und ihnen die Wertschätzung der Schöpfung zu vermitteln, das macht die Kinder und Jugendlichen stark und das wird sie dazu befähigen, in ihrem ganzen Leben das auch weiterzugeben.“
Ihr Kollege Ingo Gädechens hatte zur ganz konkreten finanziellen Stärkung der Pfadfinderarbeit sein „Taschengeld“ für den Mai als Geschenk mitgebracht.