Spiritualität

Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte: "Mit freiem Blick zum Horizont"

Freiraum und Ruhe kann man beim Pilgern unter dem weiten Himmel Mecklenburgs finden. Auch Kranichen (Bild) oder Bibern kann man unterwegs begegnen.
Freiraum und Ruhe kann man beim Pilgern unter dem weiten Himmel Mecklenburgs finden. Auch Kranichen (Bild) oder Bibern kann man unterwegs begegnen.© Peter Schaefer, iStock

08. Februar 2024 von Christian Meyer

Zuversicht und Kraft tanken – das ist beim Pilgern möglich, davon ist die Pröpstin Britta Carstensen überzeugt. Sie lädt auf den Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte ein.

Der Internetauftritt des Pilgerwegs wurde kürzlich komplett überarbeitet und kann bei der Planung helfen. 

Pilgern sei „Wandern Plus“, sagt die mecklenburgische Pröpstin Britta Carstensen, die ihren Dienstsitz in Neustrelitz hat. „Und Pilgern liegt im Trend! Auch bei denen, die mit Kirche und Glauben nichts am Hut haben“. Einfach weil es guttue, „in unruhigen Zeiten an frischer Luft zu sein, um Schritt für Schritt zu sich zu kommen. Und dabei über sich und das Leben nachzudenken.“

Pilgerweg mit interaktiver Karte

Für alle, die nicht gleich nach Santiago de Compostela in Spanien pilgern wollen, können auch in Mecklenburg der gelben Jakobsmuschel als Wegweiser folgen.

Die Internetseite pilgerweg-mecklenburgische-seenplatte.de ist jetzt mit einem neuen Design am Start. Neu sind interaktive Strecken-Karten, zudem ist die Liste der Quartiergeber aktualisiert worden. Der Auftritt ist jetzt im Internetportal www.kirche-mv.de integriert.

Wenn jemand plant zu pilgern, kann er oder sie sich gern an Gemeindepädagogin Felicitas Rohde-Schaeper wenden, die mit einer 50 Prozent-Beauftragung für den Pilgerweg zuständig ist. „Ich bin gern bereit, mich an der Vorbereitung zu beteiligen, was beispielsweise Fragen zur Streckenführung oder zu den Quartieren betrifft. Gern helfe ich auch, inhaltliche Impulse zu setzen.“

Die bekannte gelbe Jakobsmuschel weist auch in Mecklenburg unterwegs den Weg.
Die bekannte gelbe Jakobsmuschel weist auch in Mecklenburg unterwegs den Weg.© ELKM-Pressearchiv

Leider gebe es immer wieder Klagen der Pilger, dass die Kirchen am Weg nicht geöffnet seien. „Das ist ein großes Problem, und wir versuchen in Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden, das in Zukunft zu ändern.“

Mehr aus der Nordkirche: Unsere Themenseite zum Pilgern

Langfristig plant Felicitas Rohde-Schaeper, den Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte an einen Pilgerweg im Süden bei Bad Wilsnack anzuknüpfen. Doch zunächst schaut sie recht zufrieden auf das zurückliegende Jahr: Zu ihrem Pilgerangebot am 8. März, dem Frauentag, seien 40 Teilnehmerinnen gekommen, von denen ein Großteil keine Beziehung zu Kirche hat. Dass sie trotzdem dabei waren, zeigt das Bedürfnis der Menschen nach mehr.“

Frauenpilgertag von Friedland nach Roga am 8. Mai

In diesem Jahr gibt es am 8. März erneut einen „Frauenpilgertag“ – dieses Mal zum Thema der Jahreslosung „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Die Pilgerstrecke beginnt ganz am Anfang des insgesamt 230 Kilometer langen Pilgerweges Mecklenburgische Seenplatte. „Treffpunkt ist um 9.45 Uhr in Friedland im Gemeindezentrum (das Riemannhaus befindet sich gegenüber der Kirche) und endet dort wieder gegen 15.15 Uhr“, blickt Felicitas Rohde-Schaeper voraus.

Pilgern in Mecklenburg "mit freiem Blick zum Horizont"

Der Weg führe gut 8 Kilometer von Friedland nach Roga. „Wir wollen zunächst entlang des Flusses Datze laufen, wo Biber und Kranich sich Gute Nacht sagen. Später komme der Weg an feuchten Wiesen vorbei – ein Paradies für Vögel mit freiem Blick zum Horizont.

Pröpstin Carstensen:  Zuversicht und Kraft tanken

Der Weg sei beim Pilgern das Ziel, sagt Pröpstin Britta Carstensen: „Viele tanken unterwegs Zuversicht und Kraft – selbst wenn die Füße schmerzen und der Rucksack drückt.“

Sie lade Pilgerinnen und Pilger ein, „unseren schönen Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte für sich zu entdecken“. Er führe abschnittsweise von Friedland nach Mirow, durch stille Wälder hindurch, vorbei an Seen und an kleinen Orten mit ihren wunderbaren Dorfkirchen. 

„Du Gott, stellst meine Füße auf weiten Raum“

Pröpstin Carstensen: „Du Gott, stellst meine Füße auf weiten Raum“, heißt es im Alten Testament. Für das Pilgern auf unserem Pilgerweg stimmt das. Freiraum und Ruhe – wo könnte man das besser finden als hier, unter dem weiten Himmel Mecklenburgs?“  

 

 

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