LGBTQIA+

Pride Month: Bunte Kirche wirbt für Vielfalt

Als Zeichen der Solidarität war das Kirchenschiff von St. Marien zu Lübeck bereits 2022 im Pride Month in den Farben des Regenbogens beleuchtet. 2023 will die Nordkirche erstmals auch bei der Hamburger Demo für die Rechte von queeren Menschen teilnehmen.
Als Zeichen der Solidarität war das Kirchenschiff von St. Marien zu Lübeck bereits 2022 im Pride Month in den Farben des Regenbogens beleuchtet. 2023 will die Nordkirche erstmals auch bei der Hamburger Demo für die Rechte von queeren Menschen teilnehmen. © Bastian Modrow, Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg

02. Juni 2022

Die Kirche St. Marien zu Lübeck erstrahlt in diesem Monat in Regenbogenfarben. Damit möchte der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg im "Pride Month" Juni ein Zeichen gegen Ausgrenzung setzen.

Weltweit steht der Juni im Zeichen der LGBTQIA+-Bewegung. Vielerorts finden Aktionen zum „Pride Month“ statt, Institutionen und Unternehmen zeigen Flagge für Toleranz und gegen Ausgrenzung, darunter auch der Kirchenkreis. 

Lieb' doch, wen du willst!

„Viele Menschen verbinden mit dem CSD vor allem bunte Paraden mit schrillen Outfits und Techno-Musik. In vielen Ländern ist es leider keine Selbstverständlichkeit, dass Menschen ihre sexuelle Identität nicht verstecken müssen“, sagt Lübecks Pröpstin Petra Kallies.

Vielfach seien Menschen, die nicht in der traditionellen Lebensform „Ehe von Mann und Frau“ leben, Diskriminierung, Gewalt und zum Teil sogar staatlicher Verfolgung ausgesetzt. „In Deutschland ist das glücklicherweise inzwischen anders: ,Lieb doch, wen Du liebst – denn die Liebe ist ein Gottesgeschenk!’“, betont Petra Kallies. In der evangelischen Kirche seien alle Liebenden willkommen. „Mit unserer Beteiligung am „Pride Month“ im Juni und am Lübecker CSD drücken wir unsere Solidarität mit ihnen aus“, so die Pröpstin.

Ein Zeichen der Solidarität

Jeden Abend wird St. Marien im Juni in den Farben des Regenbogens erstrahlen und damit für Toleranz und Vielfalt werben. „Seit den Ereignissen in der Christopher Street in New York im Juni 1969 hat sich in den vergangenen 53 Jahren viel zum Guten gewendet. Dennoch gibt es noch immer Situationen, in denen Menschen wegen ihrer Geschlechtsidentität oder ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden. Darauf hinzuweisen und Zeichen der Solidarität zu setzen, ist mir und uns wichtig“, sagt Inga Meißner, Pastorin in St. Marien.

2022 findet der Christopher-Street-Day in Lübeck am Wochenende 19. und 20. August statt. Wie in den Vorjahren beginnt der CSD mit einem queeren Gottesdienst, bevor tags darauf eine bunte Parade und das Straßenfest stattfindet. Auch in der CSD-Woche wird St. Marien illuminiert.

Vielfalt ist Gottes Geschenk

„Gleichberechtigung und Vielfalt waren und sind schon immer ein fester Teil unserer Kultur, nur leider vergessen wir dies manchmal“, bekräftigt Philip Graffam. Der Lauenburger Pastor tritt im Sommer die Nachfolge von Frauke Eiben als Propst im Herzogtum an. „Seit Noah von Gott den Regenbogen als Bündniszeichen erhalten hat, weiß ich, dass es alle Farben des Regenbogens braucht, um das ganze Spektrum des Lichtes zu schaffen“, betont der Seelsorger.

In der evangelischen Kirche sei jeder willkommen. Philip Graffam zitiert aus dem Galaterbrief (Kapitel 3, Vers 28): „Hier ist kein Jude noch Grieche, hier ist kein Knecht noch Freier, hier ist kein Mann noch Weib; denn ihr seid allzumal einer in Christo Jesu.“

Hintergrund

LGBTQIA+ ist eine internationale Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer, Intersexual, Asexual und das + für alle weiteren unerwähnten Gruppen. Die jährlichen Aktionen des „Pride Month“ haben ihren Ursprung in den „Stonewall-Unruhen“ in New York Ende der 1960er-Jahre, als sich die Community rund um das "Stonewall Inn" in der Christopher Street erstmalig gegen die damals übliche Polizeiwillkür wehrte.

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