Projekt "Klosterbuch für Pommern" startet
16. Februar 2021
Ein reich bebildertes "Pommersches Klosterbuch" soll erstmals einen umfassenden Überblick zu allen Klöstern, Stiften und Konventen in der historischen Landschaft Pommern geben.
Der Betrachtungszeitraum reiche von den Anfängen der Klöster im 11. Jahrhundert bis zu ihrer Aufhebung im Zuge der Reformation, sagte der wissenschaftliche Leiter, der Kieler Historiker Oliver Auge, am Montag bei der Vorstellung des Projekts. Die Projektarbeit werde alle 64 Klöster, Stifte und Konvente in Vor- und Hinterpommern erfassen - einem Gebiet, das heute im Land Mecklenburg-Vorpommern und in den Wojewodschaften der Republik Polen liegt. Das Buch soll 2028 erscheinen.
Einblick in die Welt der geistlichen Orden
Mönche und Nonnen, Stiftsherren und -damen sowie Ordensritter hätten "in entscheidender Weise die kirchliche, politische, ökonomische und kulturelle Entwicklung" der Region beiderseits der Oder beeinflusst, hieß es. Ihr Leben und Wirken werde mit Hilfe der unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen, wie etwa der Geschichtswissenschaft, der Theologie, der Bau- und Kunstgeschichte, der Archäologie, der Musikwissenschaft und der Germanistik untersucht und aufgearbeitet. Ziel sei, mit dem Klosterbuch einem breiten Publikum "einen großen Einblick in die Welt der geistlichen Orden", zu ermöglichen, der in dieser Form bisher nicht zugänglich gewesen sei.
Prägung durch die Nachbarländer
Die historische Landschaft Pommern sei durch eine Vielzahl an kulturhistorischen Einflüssen aus den Nachbarländern rund um die Ostsee geprägt worden. So hätten die Zisterzienser in Pommern enge Verbindungen zu ihren Mutterklöstern in Dänemark unterhalten. Die Bettelorden pflegten den Kontakt zu den Ordensstudienhäusern in Paris und Bologna. "Sie alle zeigen in besonderer Weise die europäische Dimension der historischen Landschaft Pommern", so Historiker Auge. Im Bereich der evangelischen Nordkirche liegen bereits die Klosterbücher für Mecklenburg, Schleswig-Holstein und Hamburg vor.