Frauenwerk: Mit Schokolade gegen Zwangsprostitution
05. Oktober 2020
Eine ungewöhnliche Aktion gegen Zwangsprostitution hat das Frauenwerk der Nordkirche initiiert. Unter dem Motto "Süße Botschaft gegen bitteres Unrecht" stehen 10.000 Tafeln fair produzierte Vollmilch-Schokolade bereit, die für 2,30 Euro verkauft werden.
Laut einer Studie des Bundeskriminalamtes aus dem Jahr 2017 waren 99 Prozent der Opfer von Zwangsprostitution weiblich. "Trotz vieler Gesetze, die Menschenhandel eigentlich verhindern sollten, ist es ein sehr lukratives Verbrechen. Täter und Täterinnen werden selten zur Verantwortung gezogen", so Susanne Sengstock, Leiterin des Frauenwerks der Nordkirche.
Hilfe für betroffene Frauen
Mit dem Erlös kann der Kieler Verein contra, die Fachstelle des Frauenwerks gegen Frauenhandel, Hilfen finanzieren. Dazu zählen juristische Beratung, Therapien, Ausbildungsförderung und Sprachkurse.
Der Umschlag der Schokolade ist künstlerisch gestaltet und informiert über Frauenhandel und die Arbeit von contra. Anlass ist der Europäische Tag gegen Menschenhandel am 18. Oktober.
Europäischer Tag gegen Menschenhandel
In diesem Jahr fällt der 18. Oktober auf einen Sonntag. "Eine gute Gelegenheit, auch in Kirchen und Gottesdiensten dieses Unrecht zu benennen, es vor Gott zu bringen und einzuklagen, dass diese Verbrechen gestoppt werden. Und ich bin überzeugt, dass die Fürbitte für Betroffene von Menschenhandel eine Kraft entwickeln kann, die dem Leben dienlich ist", so Pastorin Susanne Sengstock.