St. Petri-Hauptpastor würdigt ökumenisches Handeln Benedikts XVI.
02. Januar 2023
Der Hamburger Hauptpastor Jens-Martin Kruse hat das ökumenische Handeln des früheren Papstes Benedikt XVI. gewürdigt. Mit seinen ökumenischen Gesten, Ansprachen und Besuchen habe Benedikt „wichtige und bleibende ökumenische Akzente gesetzt“. Als Pastor in Rom hatte Kruse Benedikt kennengelernt.
Zum Bericht auf evangelische-zeitung.de
Am 14. März 2010 habe er einen Gottesdienst mit Benedikt XVI. in der evangelischen Christuskirche in Rom feiern dürfen, , schreibt der evangelische Hauptpastor von St. Petri in einem Beitrag auf dem Online-Portal evangelische-zeitung.de.
Jener Besuch Benedikts bringe „im Kleinen zum Ausdruck, welchen Stellenwert die Ökumene für den Papst Benedikt XVI. besaß“, sagt Kruse. „Denn das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche war bereit, mit unserer kleinen Gemeinde in Rom einen Gottesdienst in lutherischer Tradition zu feiern.“
Gemeinsamer Gottesdienst in evangelischer Gemeinde
Benedikt sei bescheiden, freundlich und offen aufgetreten, so Kruse. „Wie ein einfacher Christ“ habe er den Gottesdienst mitgefeiert, dabei aufmerksam Kruses Predigt zugehört und anschließend selbst gepredigt. Die im Gottesdienst erfahrene Nähe und Gemeinschaft habe sich anschließend beim privaten Besuch des Papstes in Kruses Pfarrwohnung fortgesetzt.
Papst Benedikt XVI. habe immer wieder aufgezeigt, wie die Gemeinschaft zwischen den Kirchen weiter wachsen könne, so Kruse. Wie ein ökumenisches Vermächtnis von Benedikt läsen sich heute die Worte, die er am Ende seiner Ansprache in der Christuskirche gesagt habe: „Ich glaube, wir sollten vor der Welt vor allem dies sichtbar machen: nicht allerlei Zank und Streit, sondern die Freude und die Dankbarkeit dafür, dass der Herr uns dies schenkt und dass es wirkliche Einheit gibt, die immer tiefer werden kann und die immer mehr auch zum Zeugnis für das Wort Christi, für den Weg Christi werden soll in dieser Welt.“
Füreinender und miteineder beten
Seine Ansprache beendete Benedikt laut Kruse mit den Worten: „Beten wir füreinander, beten wir miteinander, dass der Herr uns Einheit schenke und dass er der Welt hilft, dass sie glaube.“
Benedikt XVI. war am Sonnabendvormittag gestorben, wie der Vatikan mitteilte. Benedikt, der mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger heißt, wurde 95 Jahre alt. Er stand von 2005 bis 2013 an der Spitze der katholischen Kirche. Nach acht Jahren als Pontifex verzichtete Benedikt XVI. 2013 überraschend auf das Papstamt und lebte fortan zurückgezogen im Vatikan.