Weihnachtsaktionen an Bord

Tausende Geschenke: Seemannsmission beschenkt Schiffsbesatzungen

Seeleute halten in allen Teilen der Welt die Lieferketten am Laufen. Auch an Weihnachten sind sie teils bei eisigen Temperaturen an Bord im Einsatz.
Seeleute halten in allen Teilen der Welt die Lieferketten am Laufen. Auch an Weihnachten sind sie teils bei eisigen Temperaturen an Bord im Einsatz. © Dorian Mongel, Unsplash

13. Dezember 2022

In mehreren Häfen macht die Deutsche Seemannsmission mit einer Spendenaktion den Seeleuten zu Weihnachten eine Freude. Allein bei uns im Norden werden tausende Päckchen verteilt. Doch auch in anderen Ländern werden Pakete mit kleinen Geschenken an Bord der Handelsschiffe gebracht.

Auf dem Gebiet der Nordkirche gibt es sieben Stationen, bei denen Weihnachtspakete für die Seeleute abgegeben werden können, sagt Seemannspastor Götz-Volkmar Neitzel: Allein in Hamburg sind es drei (Altona, Krayenkamp und der Seemannsclub Duckdalben). Hinzu kommen die Seemannsmissionen in Rostock, Lübeck, Kiel und Brunsbüttel. Neben Privatspenden beteiligen sich auch Firmen, wie etwa die französischen Reederei CMG-CGA. 

Weihnachtspakete für Seeleute

Jeder und jede kann „als Wichtel oder Weihnachtsmann auf Zeit anheuern“, indem er oder sie einen Schuhkarton mit Geschenken füllt. Noch bis 23. Dezember können weihnachtlich verpackte Kartons mit Mützen, Süßigkeiten, Hygieneartikeln, Weihnachtsdeko sowie einem englischsprachigen Weihnachtsgruß abgegeben werden. Als Inhalt nicht erlaubt sind echte Kerzen, Alkohol und Obst. 

Brunsbüttel führt Spendenliste an

Insgesamt sind im Norden trotz der Energiekrise, die viele zum Sparen drängt, bislang etwa 3000 Pakete mit Schokolade, Hygieneartikeln, Mützen, Schals, Kalender und anderen Kleinigkeiten zusammengekommen, so Neitzel. Die meisten Spenden wurden am Standort Brunsbüttel abgegeben: Dort sind es 1200.

Seemannsdiakon Fiete Sturm zwischen Weihnachtsgaben
In Hamburg stapeln sich schon die Spenden: Der Hamburger Seemannsdiakon Fiete Sturm (links) blickt auf säuberlich aufgereihte Schoko-Nikoläuse und andere Gaben, die zu Weihnachten an Bord der Handelsschiffe gebracht werden. © Deutsche Seemannsmission Hamburg

Weltweit verteilt die Seemannsmission pro Jahr etwa 27.000 Geschenketüten. Diese Aufmerksamkeiten „schlagen eine Brücke – wir von der Küste für die Seeleute aus aller Welt“, so Martin Struve, Seemannsdiakon und Leiter der Seemannsmission im niedersächsischen Cuxhaven. 

Arbeitsalltag an Bord: Wenig Schlaf, kaum Kontakte

Auf den Weltmeeren und -flüssen sind über eine Million Seeleute unterwegs. Sie sorgten für funktionierende Lieferketten und seien dafür oft monatelang von Zuhause fort: „Ohne ihren Einsatz würde die Wirtschaft kollabieren,“ betont Struve. 

Rund 90 Prozent aller Güter würden über die Meere transportiert, verdeutlichte der Hamburger Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission, Matthias Ristau, die Bedeutung der internationalen Seeschifffahrt. Wenig Kontakt, wenig Bewegung, wenig Ruhe und wenig Schlaf – das sei dabei für viele Seeleute der Arbeitsalltag.

Spendenkonto für die Arbeit der Seemannsmission in der Nordkirche:
Seemannspfarramt
IBAN: DE22 5206 0410 0106 4063 78
BIC: GENODEF1EK1

Die Seemannsmission setzt sich für faire Arbeitsbedingungen an Bord ein und gibt den Seeleuten in den Häfen eine Anlaufstation, an der sie sich ausruhen, telefonieren oder auch beten können. In Hamburg steht dafür etwa die hauseigene St. Clemens Kirche zur Verfügung. 

Hintergrund

Cuxhaven und Hamburg gehören zum Netzwerk der evangelischen Deutschen Seemannsmission mit mehr als 30 Stationen im In- und Ausland: Hunderte Haupt- und Ehrenamtliche leisten auf Schiffen, in Seemannsclubs und in Seemannsheimen Seelsorge und Sozialarbeit für Seeleute aus aller Welt. Die Arbeit wird aus Kirchensteuern, öffentlichen Mitteln, Spenden und freiwilligen Schiffsabgaben der Reeder finanziert.

 

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