Unsere Schöpfung erwacht: Artenvielfalt und Natur können wir schon im Frühling bewahren
12. April 2024
Blühende Tulpen in den Gärten vor den Kirchen, grüne Zweige auf Friedhöfen: Auch rund um unsere Kirchen erwacht die Natur jetzt wieder zum Leben. Im Besitz der Kirchen sind viele Flächen, auf denen wir die Artenvielfalt und die Natur schützen können. Das ist ein wichtiger Beitrag gegen den Klimawandel.
Die Gärten, Parks und Friedhöfe erfüllen viele wichtige Aufgaben. Sie heißen Mitarbeitende und Besucher:innen willkommen, dienen für Erholung, Sport und Spiel und als Treffpunkt, sie sind aber auch Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
Das Team der "Aktion ÖkoFair" hat deswegen wichtige Tipps zusammengestellt, was bei der Pflege und dem Frühjahrsputz nun zu beachten ist.
Artenvielfalt bewahren mit Workshops und Exkursionen
„Naturnah gestaltete Gärten und Balkone mit verschiedenen regionalen Pflanzen bieten Lebensräume für Insekten und verschiedene andere Tiere“, sagt die Biologin Inga Hillig-Stöven. Denn trotz der Freude über die erwachende Natur, verschwinden immer mehr heimische Pflanzen und Tiere.
Sie koordiniert im Frauenwerk der Nordkirche das Projekt "Vielfalt wächst - Klimabewusstsein erden". Auf Exkursionen und in Online-Workshops schult sie die Teilnehmenden genau hinzuschauen und gibt Praxistipps für die Bewahrung der Artenvielfalt.
„Haufen - egal ob Kompost, Steine, Laub, Geäst, Sand oder Totholz sind simpel und doch so wichtig für die Artenvielfalt!“ meint ihre Kollegin im Projekt, Auguste Sander.
Pflanzen der Bibel
Bibelgärten im Norden, eine Auswahl: Bibelzentrum Schleswig
Barther Bibelgarten
Garten der Sinne Breklum
Hamburg: Luthergarten Bahrenfeld
Botanischer Garten Klein Flottbek
In Bibelgärten kann man Pflanzen aus der Bibel kennenlernen, anfassen, riechen und machmal auch probieren. Der erste Bibelgarten in Deutschland entstand 1979 im Botanischen Garten in Hamburg. 1995 folgte eine Präsentation von Bibelpflanzen auf der Bundesgartenschau in Cottbus, 2003 feierten die christlichen Kirchen das Ökumenische Jahr der Bibel.
Aus dem Archiv: Der Duft vom Paradies - Gärten als lebendige Zeugen der Bibel
Ein verborgenes Paradies: Auf Entdeckungsreise im Bibelgarten Schleswig
Seither haben vor allem Kirchengemeinden Bibelgärten eingerichtet - unter anderem, weil sie vorhandene Freiflächen nutzen wollten und neue Formen der Verkündigung suchten. Myrrhe, Olive, Wein, oder Mandelbaum - sie führen die Garten-Besucher weit zurück in die Vergangenheit. Es sind Pflanzen, die vor 3000 Jahren schon in den Geschichten der Bibel die Menschen begleitet haben.
Rund 120 Bäume, Sträucher, Feld- oder Wüstenpflanzen werden in der Bibel erwähnt. Dazu gehören Buchweizen, Kichererbsen, Senf und Salbei. Auch Lavendel und Lilien gehören dazu.
Immer mehr Friedhöfe wollen ökofair werden
Zum Nachlesen ein Beispiel aus Hamburg-Rahlstedt: So gelingt der klimaneutrale Friedhof.
Das Team der "Aktion ÖkoFair" berät und zertifziert inzwischen auch viele Friedhöfe in unserer Kirche. "Viele Friedhöfe sind hier schon richtig weit. Auszubildende in Landschaftsgärtnerei lernen hierzu ganz viel", beobachtet Projekt-Koordinatorin ÖkoFaire Einrichtung, Julia Ramackers.
Ein großes, bislang wenig beachtetes Thema sind allerdings Grabsteine. "Das wird oft neben Biodiversitätsthemen vergessen", sagt Julia Ramackers. Die Steine würden oft noch aus Indien importiert und oft arbeiten Kinder in den Steinbrüchen.
Sie empfiehlt auf die Siegel Xertifix und Fairstone für fair gehandelte Grabsteine zu achten.
- Kontakt zum Team der Ökofairen Kirche gibt es hier.