Vor 25 Jahren: Maria Jepsen wurde zur ersten lutherischen Bischöfin gewählt
03. April 2017
Bereits ein Vierteljahrhundert ist es her: Am 4. April 1992 war Maria Jepsen in der Hamburger Hauptkirche zur weltweit ersten evangelisch-lutherischen Bischöfin gewählt worden. Jepsen war zunächst Bischöfin im Sprengel Hamburg, später im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordelbischen Kirche.
Vorkämpferin für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Kirche
Zum Jubiläum würdigt Bischöfin Kirsten Fehrs ihre Vorgängerin Maria Jepsen als mutige Vorkämpferin für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Kirche. „Maria Jepsen hat unsere Kirche auf vielerlei Weise angestoßen, bereichert und geöffnet“, sagte die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Ihre Wahl vor 25 Jahren in der Hauptkirche St. Michaelis habe viele Theologinnen ermutigt. „Damit wurde endlich sichtbar, dass auch Frauen alle Ämter in der Kirche Jesu Christi übernehmen können.“
Ulrich: „Die Wahl hat Frauen weltweit ermutigt“
Auch der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Gerhard Ulrich, hebt noch einmal die Bedeutung hervor. „Mit der Wahl von Maria Jepsen wurde erstmals kirchenrechtlich und liturgisch vollzogen, was für uns Lutheraner theologisch begründete Normalität geworden ist: die volle Teilhabe von Frauen am geistlichen Amt und damit auch am Leitungsamt in der Kirche“. Diese Wahl habe Frauen weltweit ermutigt, in der Kirche leitende Verantwortung zu übernehmen. Nach Angaben des Lutherischen Weltbundes werden in mehr als 80 Prozent der 145 Mitgliedskirchen Frauen ordiniert. Allerdings hatte die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche zuletzt in Lettland die Frauenordination abgeschafft und dadurch eine große Diskussion unter den lutherischen Kirchen hervorgerufen.