Zeiger-Absturz von Lübecks St. Jakobi geklärt
18. Juli 2019
Im Februar dieses Jahres fiel ohne Vorwarnung einer der vier 25 Kilogramm schweren und rund 2,50 Meter großen Zeiger der Turmuhr von St. Jakobi aus 80 Metern Höhe auf den Gehweg. Jetzt gibt es Klarheit darüber, was diesen Absturz verursacht hat.
Die Materialprüfungsanstalt der Hansestadt Bremen habe eine Schraube als "Schuldige" ausgemacht, teilte die Gemeinde mit. Diese habe "ermüdungsbedingt versagt".
Zeiger sollen mit neuer Halterungskonstruktion wieder angebracht werden
Durch das Versagen hätten sich die Halbschalen der Verbindung zwischen Zeiger und Welle der Turmuhr geöffnet, heißt es in dem Gutachten. "Die mittig verbauten Schrauben waren dabei maximal bis auf die Welle angezogen beziehungsweise lediglich leicht in eine an der Welle vorhandene Durchgangsbohrung eingedreht." Nun soll ein neuer Zeiger nachgebaut und zusammen mit den anderen drei wieder an der Kirchturmuhr angebracht werden - mit einer neuen Halterungskonstruktion.
Förderverein St. Jakobi bittet um Spenden
Um die Gesamtkosten von 23.000 Euro für die Analyse, Abnahme und Reparatur aufbringen zu können, bittet der Förderverein von St. Jakobi um Hilfe: "Ab einer Spendensumme von 200 Euro wird der Name des Spenders auf ein Schild graviert und am Zeiger befestigt", so Jo Böcher, Vorsitzender des Fördervereins.
Anders als bei anderen Turmuhren hat der Jakobi-Turm nur jeweils einen Zeiger für seine vier Uhren. Einen Minutenzeiger gibt es nicht, weil die Jakobi-Uhr noch aus dem 17. Jahrhundert stammt und eine Minutenanzeige damals nicht üblich war.