Sprengel Mecklenburg und Pommern

Zwei Kandidaten für die Bischofswahl in Greifswald stehen fest

Dom St. Nikolai in Greifswald: Dort findet am 1. März 2019 die Bischofswahl für den Sprengel Mecklenburg und Pommern statt.
Dom St. Nikolai in Greifswald: Dort findet am 1. März 2019 die Bischofswahl für den Sprengel Mecklenburg und Pommern statt.© fotolia/Till Junker

06. Dezember 2018

Zwei evangelische Theologen aus Dresden und Rostock treten bei der Bischofswahl für den Sprengel Mecklenburg und Pommern im März an: Christian Behr (57) ist Pfarrer an der Kreuzkirche Dresden und Superintendent des Kirchenbezirkes Dresden Mitte, Tilman Jeremias (52) ist Ökumene-Pastor des Kirchenkreises Mecklenburg in Rostock.

Die Wahl findet am 1. März 2019 im Greifswalder Dom St. Nikolai statt.

Seite zur Bischofswahl

Nachdem im September die Amtszeit der bisherigen beiden Bischöfe im Sprengel, Hans-Jürgen Abromeit und  Andreas von Maltzahn, offiziell endet, wird es gemäß kirchengesetzlichen Regelungen nur noch eine bischöfliche Person für den Sprengel mit Amtssitz in Greifswald geben. Bischof Abromeit (Greifswald) nimmt das Amt bis zu dieser Frist wahr und geht dann in den Ruhestand. Bischof von Maltzahn (Schwerin) wird bereits am 1. Mai 2019  Studienleiter für Gottesdienst und Predigtlehre am Prediger- und Studienseminar der Nordkirche in Ratzeburg.

Der Wahlvorbereitungsausschuss schlägt zwei Kandidaten für das bischöfliche Amt im Sprengel Mecklenburg und Pommern vor: Christian Behr und Tilman Jeremias.
Der Wahlvorbereitungsausschuss schlägt zwei Kandidaten für das bischöfliche Amt im Sprengel Mecklenburg und Pommern vor: Christian Behr und Tilman Jeremias.© Steffen Giersch, Daniel Vogel, Kollage: Nordkirche

Behr ist Pfarrer in Dresden und Superintendent

Die beiden Bischöfe könnten durch einen der zwei neuen Kandidaten beerbt werden: Christian Behr ist gebürtiger Thüringer und absolvierte Ende der 70er Jahre zunächst eine Lehre als Baufacharbeiter. Nach dem Theologie-Studium in Jena übernahm er seine erste Pfarrstelle 1989 in Kayna bei Zeitz (Sachsen-Anhalt), wo er auch als Kreisdiakoniepfarrer tätig war. 1994 wechselte Behr ins sächsische Grimma.

Seit 2012 ist er 1. Pfarrer an der Kreuzkirche Dresden und Superintendent. Er arbeitet im Beirat für die geistliche Arbeit an der Frauenkirche und im Vorstand für das Ökumenische Informationszentrum. Behr ist Gründungsmitglied des liberalen "Forums für Gemeinschaft und Theologie" und engagiert sich in einer Partnerschaft zur Lutherischen Kirche in Moskau. Er ist verheiratet, hat drei erwachsene Töchter und zwei Enkel.

Jeremias ist Pastor für Mission und Ökumene

Die Kandidaten werden sich mit einem Gottesdienst und einem Vortrag vorstellen. Behr predigt am 3. Februar (14 Uhr) im Greifswalder Dom (Domstraße 54, 17489 Greifswald), Jeremias am 10. Februar zur gleichen Uhrzeit. Den Vortrag mit Nachgespräch hält Behr am 6. Februar (19 Uhr) im Schweriner Landeskirchenamt (Außenstelle Schwerin, Münzstraße 8-10, 19055 Schwerin), Jeremias am 21. Februar - ebenfalls um 19 Uhr.

Dom St. Nikolai Greifswald

Tilman Jeremias wurde in Mainz geboren und wuchs in Gröbenzell (bei München) auf. Nach einem Jahr in einer heilpädagogischen Tagesstätte für psychisch kranke Kinder studierte er Evangelische Theologie in München, Tübingen, Jerusalem und Leipzig. Sein Vikariat absolvierte er im mecklenburgischen Thürkow (bei Teterow). 1995 übernahm er die Pfarrstelle in Schwaan (bei Rostock). 2001 bis 2002 gehörte er zu den Sprechern des "Worts zum Sonntag". 2003 wechselte Jeremias in die Innenstadtgemeinde Rostock. Seit 2016 ist er als Pastor für Mission und Ökumene verantwortlich für die Kontakte des Kirchenkreises zu seinen Partnerkirchen, für Gespräche mit anderen Kirchen und den interreligiösen Dialog. Jeremias ist geschieden und hat drei Kinder.

Zwei Kandidaten mit ausgeprägtem theologischen Profil

Beide Kandidaten seien mit den besonderen Bedingungen kirchlichen Lebens im Osten vertraut, sagte Synoden-Präses Ulrike Hillmann. Zugleich würden beide Erfahrungen aus der weltweiten Ökumene und dem gesellschaftlichen Diskurs mitbringen.

Auch Andreas Tietze, Vorsitzender des Wahlvorbereitungsausschusses, sagte: „Beide Kandidaten sind Theologen und Geistliche in verantwortungsvollen Ämtern, die neben einem sehr guten Ruf auch ein jeweils auf besondere Weise ausgeprägtes theologisches Profil vorweisen können.“ Laut Bischofswahlgesetz können weitere Kandidatinnen und Kandidaten benannt werden, wenn sie von einem Viertel der Synodalen unterstützt werden. Ein solcher Vorschlag muss bis zum 24. Januar 2019 eingehen.

Die Nordkirche gehört mit fast 2,1 Millionen Gemeindegliedern zu den sechs größten Landeskirchen innerhalb der EKD. Sie ist flächenmäßig die zweitgrößte Landeskirche in Deutschland; ihr Gebiet reicht von der dänischen bis zur polnischen Grenze. Zur Nordkirche gehören rund 1.000 Kirchengemeinden mit fast 1.900 Kirchen und Kapellen.

 

 

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