Bremer Stadtmusikanten als Orgelmärchen
15. November 2012
Hamburg. Sozialkritisch ist es und in der Neuzeit angekommen - die Neufassung des Märchens der Bremer Stadtmusikanten. Während die Grimmsche Fassung von alten, ausrangierten Tieren erzählt, hat nun ein Autor ihre Geschichte auf ausgediente Arbeitskräfte übertragen. Und so eine neue Art Weihnachtsmärchen geschaffen.
Eine Näherin, ein Maurer, ein Postbote und ein arbeitsloser Jugendlicher schließen sich zusammen, um sich gegen die Ungerechtigkeit in der Welt zu wehren, sagt Christiane Hrasky, die das musikalische Märchen an der Orgel in den Kirchengemeinden begleitet. In Hamburg startet die Uraufführung. Bischöfin Fehrs hat die Schirmherrschaft übernommen.
Vom Glück des Widerstands
Und so beginnt die Neufassung: "'Was war ich doch für ein Esel!', denkt sich der Maurer, der aufgrund seines Alters seine Arbeit verlieren soll. Er macht sich auf nach Bremen, um dort Stadtmusikant zu werden. Unterwegs schließt sich ihm eine alte Näherin an. Barthaare wie bei einer Katze sprießen ihr an der Lippe. Ein ausgemusterter Postbote, dessen Vorgesetzter ihn einen faulen Hund schimpfte, will auch mitkommen. Und komplett sind sie, als sich ein Junge zu ihnen gesellt. Er findet keine Arbeit, weil er sein Haar zu einem roten Kamm frisiert. Unterwegs übernachten die vier Gefährten im Wald und erblicken eine hellerleuchtete Villa. Mit großem Geschrei vertreiben sie die dort opulent tafelnde Gesellschaft."
Wie eine Orgel funktioniert
Das Orgelmärchen richtet sich an Vorschul- und Grundschulkinder (4-10 Jahre). Sie können der Geschichte gleich auf drei Ebenen folgen: den Stoff anschaulich machen die Orgelmusik, die Stimme des Schauspielers Hans-Christoph Michel und die Illustrationen von Kai Pannen. Zu Beginn jeder Aufführung wird auf humorvolle Weise die Funktionsweise der Orgel erklärt. Die Musik hat der Komponist Henrik Albrecht (Alice im Wunderland, Pinocchio) für die Orgel geschrieben. Autor der Neufassung ist Jens Wonneberger.
Seit einigen Jahren begeistern die Organistin Christiane Hrasky und der Schauspieler und Sprecher Hans-Christoph Michel von der Hamburger TheaterManufaktur mit ihren Orgelmärchen kleine und große Menschen in Norddeutschland. "Bei unseren Projekten steht das Hörerlebnis im Vordergrund", sagt Michel. Die Bilder unterstützten die Geschichte und die Musik, verdrängten sie aber nicht. Dadurch werde die Phantasie der Kinder angeregt und "ein Gegenpol zu den raschen Bilderwechseln der modernen Medien" gesetzt. Die Inszenierung wird vom ökumenischen Verein „Andere Zeiten“ gefördert.
Aufführungen
Sa, 17. Nov., 17.00 Uhr - Premiere, Paul-Gerhardt-Kirche Altona
Mo, 3. Dez., 10.00 Uhr - Paulus-Kirche Altona
Do, 6. Dez., 9.30 Uhr - Paul-Gerhardt-Kirche Altona
Fr, 7. Dez., 9.30 Uhr - Paul-Gerhardt-Kirche Altona
Mo, 10. Dez., - ausverkauft - Vicelin-Kirche Sasel
Do, 13. Dez., 9.30 Uhr - Paul-Gerhardt-Kirche Altona
Fr, 14. Dez., 16.00 Uhr - Paul-Gerhardt-Kirche Altona
Sa, 15. Dez., 16.00 Uhr - Paul-Gerhardt-Kirche Altona
So, 16. Dez., 10.00 Uhr - Paulus-Kirche Altona
Eintritt
7 Euro, Kinder 5 Euro, Familien 20 Euro
Karten: Tageskasse oder Ticketcenter Buchhandlung Weiland im Mercado Einkaufscenter Hamburg-Altona
Mail: <link link-mail>post@theatermanufaktur.com
Tel. 040 – 43 25 21 21
Sondereintritt für Kindergärten und Schulen
Adressen
Paul-Gerhardt-Kirche Altona
Bei der Paul-Gerhardt-Kirche 2/ Ecke Bahrenfelder Steindamm
Paulus-Kirche Altona
Bei der Paulus-Kirche 4, Nähe Kieler Straße