"Chrysosthomos-Empfang": Nordkirche trifft orthodoxe Geistliche
14. Oktober 2016
Vertreter der evangelischen Nordkirche haben sich am Donnerstag mit orthodoxen Geistlichen aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Hamburger Michel getroffen. Der "Chrysostomos-Empfang" fand zum sechsten Mal statt und erinnert an den Kirchenvater Johannes Chrysostomos. Landesbischof Gerhard Ulrich betonte im Gottesdienst die Vielfalt der Kirchen und Gemeinden als eine Stärke des Christentums.
- Pressemitteilung
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Gerade in Zeiten von Militarismus, Nationalismus, Globalisierung und ungesteuertem Kapitalismus müssten die Kirchen ein Beispiel geben zur Überwindung von Trennung und Misstrauen. "Die Gewalt, die im Namen Gottes ausgeübt wird, führt ihren dämonischen Feldzug an vielen Schauplätzen unserer Erde", mahnte Ulrich.
Landesbischof Ulrich: Kirchen sollten mit gutem Beispiel vorangehen
Zu den Flüchtlingen in den Krisengebieten und in den Flüchtlingslagern zählten auch viele verfolgte Christen, beklagte der Landesbischof weiter. "Wir schulden unseren Glaubensgeschwistern und allen Verfolgten die Gemeinschaft." Die Verkündigung dürfe dabei nicht vor den Flüchtlingslagern oder Erstaufnahmeeinrichtungen enden. Ulrich: "Wir sehen, wie Christen wegen ihres Glaubens auch dort, wo sie Zuflucht suchen, gepeinigt, bedrängt und in ihrer Würde verletzt werden. Wir schulden ihnen Schutz, Begleitung, Integration bei uns."
Orthodoxe Glaubensgemeinschaften zwischen 300 und 10.000 Mitgliedern im Norden
Die meisten der über 40 orthodoxen Gemeinden im Norden befinden sich in Hamburg, Lübeck, Schwerin, Flensburg und Kiel. Eine der größten Kirchen ist die Russisch-Orthodoxe Kirche mit mehreren zehntausend Mitgliedern, die kleinste Glaubensgemeinschaft mit nur rund 300 bis 400 Mitgliedern bilden die Äthiopisch-Orthodoxen Christen. Zu den stark wachsenden Gemeinden zählen die Rumänisch- und die Bulgarisch-Orthodoxen Gemeinden. Viele syrisch-orthodoxe Christen, Kopten und Armenier sind aktuell besonders von den gewalttätigen Unruhen im Mittleren Osten betroffen.