Landesbischöfin macht sich fürs Klima stark
24. September 2021
Unter dem Motto #allefuersklima gingen heute zahlreiche Menschen beim globalen Klimastreik-Tag auf die Straße. Ihre Forderung: den CO2-Ausstoß herunterfahren, um die katastrophalen Folgen der Erderwärmung für Menschen und Umwelt einzudämmen. In Schwerin nahm Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt an der Demo teil und mahnte eindringlich zur Klimawende.
Gemeinsam mit Fridays for Future hatte das Bündnis Churches for Future in mehreren Städten auf dem Gebiet der Nordkirche zur Beteiligung am heutigen, globalen Klimastreik aufgerufen. Allein in Hamburg, wo Musiker Jan Delay auftrat, kamen mehr als 26.000 Menschen zusammen. Das waren deutlich mehr als erwartet, teilte die Polizei mit. In Kiel waren es rund 4000 Teilnehmer, in Schwerin um die 500.
Die Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnisse sprechen eine eindeutige Sprache: Wir haben noch sieben Jahre, um unseren CO2-Ausstoß runterzufahren und die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise zu verhindern.
Urike Eder, Sprecherin Churches for Future Hamburg
Unterstützung bekamen die Klimaaktivisten in Hamburg etwa durch Frank Engelbrecht, Gemeindepastor an der Hauptkirche St. Katharinen. Er gestaltete vor Demonstrationsbeginn gemeinsam mit Ulrike Eder, Ökumenereferentin und Sprecherin von Churches for Future Hamburg, eine Open-Air-Andacht mit Gebet und Gesang.
1,5 Grad-Grenze ist Maßstab für jede Regierung
In Schwerin mahnte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt vor dem Hintergrund der Bundestagswahl am Sonntag in ihrer Rede beim Klimastreik ein schnelles und entschlossenes Handeln der Politik an.
Wir alle müssen jetzt die Weichen für eine klimaneutrale wie nachhaltige Wirtschafts- und Lebensweise stellen.
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt
Wörtlich sagte sie: "Jede zukünftige Regierung muss sich für die Eindämmung des Klimawandels stark machen. Jede Regierung wird ihre Klimaziele an der 1,5 Grad-Grenze ausrichten müssen. Wir alle müssen jetzt die Weichen für eine klimaneutrale wie nachhaltige Wirtschafts- und Lebensweise stellen."
Die Nordkirche hat 2015 ein Klimaschutzgesetz verabschiedet, dass die Gemeinden und Kirchenkreise zu einer konsequenten Reduzierung der Treibhaus-Emmissionen verpflichtet. Spätestens bis 2050 soll die Nordkirche klimaneutral sein. "Dazu müssen auch wir uns anstrengen", sagte Kristina Kühnbaum-Schmidt. "Wir arbeiten deshalb schon an der Aufstellung eines neuen Klimaschutzplanes für alle Bereiche unserer Kirche."
Erhöhung der Klimafinanzierung für arme Länder
Darüberhinaus unterstütze die Nordkirche die Klimaforderungen des Bündnis Churches for Future: eine Erhöhung der internationalen Klimafinanzierung für die ärmsten und von der Klimakrise am stärksten betroffenen Staaten. Damit würden die südlichen Länder die Möglichkeit erhalten, sich an den - hauptsächlich durch die nördlichen Industrie-Nationen verursachten - Klimawandel anzupassen und Klimaschäden bewältigen zu können, so die Landesbischöfin.