Landessynode der Nordkirche

Landesbischof Ulrich: Flüchtlingsstrom "keine Episode"

Willkommens-Transparent am Zaun zur Zeltunterkunft für Flüchtlinge in Marburg (Symbolbild)
Willkommens-Transparent am Zaun zur Zeltunterkunft für Flüchtlinge in Marburg (Symbolbild) © epd-bild/Rolf K. Wegst

25. September 2015 von Klaus Merhof, Simone Viere

Lübeck-Travemünde. Landesbischof Gerhard Ulrich hat alle über 1.000 Kirchengemeinden der Nordkirche dazu aufgerufen, in ihrem Engagement für Flüchtlinge nicht nachzulassen. "Die Flüchtlinge sind hier, sie sind Mitmenschen, und ihre Anwesenheit löst vielfältige Reaktionen aus", sagte Ulrich am Donnerstag vor der Nordkirchensynode in Lübeck-Travemünde.

"Die Nachrichten über Flüchtlinge, zu Tausenden in Lagern, unterwegs auf Feldwegen, gegenüber Wasserwerfern, gestrandet in Zügen und auf Bahnhöfen beschäftigen uns alle seit Wochen", sagte Ulrich weiter. Täglich werde klarer, dass dies "keine Episode" sei. "Die Flüchtlingsströme werden nicht abebben, solange in den Heimatländern Krieg, Zerstörung und Hunger herrschen und die Weltgemeinschaft es nicht fertig bringt, Maßnahmen für Frieden und Abrüstung zu erreichen."

Ulrich: "Fürchtet euch nicht" als Botschaft der Synode

Ein dreifaches "Fürchtet euch nicht" müsse die Botschaft der Synode sein, sagte Ulrich. Dies gelte vor allem den Flüchtlingen und den helfenden Gemeinden und Initiativen. Doch auch der Politik müsse man das "Fürchte dich nicht" zurufen, wenn sie "eine kippende öffentliche Meinung" befürchtet oder wenn die Ressourcen an ihr Ende zu geraten drohen. "Wir lassen euch als Politiker nicht allein, wir als Kirche stehen euch zur Seite als kritisch begleitende Partnerin", sagte der Landesbischof.

Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes 

Der Synode liegt eine Erklärung zur aktuellen Flüchtlingskrise vor, die bis Sonnabend beraten und dann beschlossen werden soll. Darin heißt es eingangs: "Mit Freude und Dankbarkeit nimmt die Landessynode zur Kenntnis, in welchem beispiellosen Ausmaß Flüchtlingen in unserer Gesellschaft Hilfe zuteil wird. Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes und bedarf unseres Schutzes und unserer Hilfe."

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