"Overseas": Filminstallation über Seeleute aus Kiribati auf Kampnagel
12. Oktober 2022
Wochenlang haben Mitarbeitende der Hamburger Seemannsmissionen die während der Covid-Pandemie in der Hansestadt gestrandeten Seeleute aus dem Pazifik-Staat Kiribati betreut. Über diese schwierige Zeit und die emotionalen Belastungen erzählt jetzt die Filminstallation "Overseas".
Das deutsch-italienische Künstlerduo TÒ SU, zu dem Martina Mahlknecht und Martin Prinoth gehören, entwickelte in enger Zusammenarbeit mit sechs kiribatischen Seeleuten die rund 60-minütige Filminstallation. Sie wird vom 13. bis 15. Oktober mehrfach am Abend auf Kampnagel in Hamburg gezeigt.
Ein anderer Blick auf die globale Seefahrt
Das Kunstwerk nutzt die Szenerie eines überfluteten Bühnenraums, um das Publikum in die Geschichte und die emotionale Welt der Seeleute eintauchen zu lassen. Dabei erfahren sie von deren Sehnsüchten und den psychischen Folgen, lange von Zuhause getrennt zu sein.
Die Zuschauer werden zu See-Leuten, die einen anderen Blick auf die globale Seefahrt erhalten. Die Installation verdichtet dazu auf ästhetische Weise Geschichten aus der Seefahrt über Geld und Anerkennung, Stolz und Gemeinschaft, Umwelt und Klima.
Martina Mahlknecht von ToSu: „Die Crews aus Kiribati saßen nach monatelanger Seefahrt ohne Landgang unfreiwillig in einer fremden Stadt und ohne Hoffnung auf eine baldige Heimreise fest. Dies öffnete die Möglichkeit für eine außergewöhnliche Zusammenarbeit.
Nah an den Menschen zeigt "Overseas" Innenansichten des globalen Warenverkehrs und seine Verwundbarkeit.
Und erzählt von Erfahrungen der Seeleute mit den Folgen des Klimawandels, der ihre Heimat bedroht. OVERSEAS zeigt die Verbindung neokolonialer Narrative und transkultureller Räume anhand der persönlichen Geschichte von sechs Menschen aus Kiribati.“
Mehr über die Arbeit des Seemannsclubs Duckdalben
In dieser Zeit in Hamburg wurden die Männer aus Kiribiti betreut von Mitarbeitenden der Hamburger Seemannsmissionen, des Seemannsclubs DUCKDALBEN, der gemeinsamen Bordbetreuung in Hamburg und der katholischen Mission Stella Maris.