Ostersteine-Aktion #stärkeralsdertod

Bringt den Stein ins Rollen!

Nicole Thiel, Leiterein des Hauptbereichs Gottesdienst und Gemeinde, zeigt ihren Osterstein.
Nicole Thiel, Leiterein des Hauptbereichs Gottesdienst und Gemeinde, zeigt ihren Osterstein.© Lena Modrow

06. März 2020 von Lena Modrow

Die Aktion „Ostersteine“ wird immer größer: Mehr als 80 Gemeinden - unter anderem als Konfi-, Kinder- und Pilgergruppen - sind nun schon dabei, gemeinsam bunte Steine zu bemalen, um zu Ostern eine persönliche Hoffnungsbotschaft unter die Menschen zu bringen. Und das inzwischen schon über die Grenzen der Nordkirche hinaus.

„Die neuste Gemeinde, die zugesagt hat, kommt aus Roding im Bayrischen Wald“, sagt Emilia Handke von Kirche im Dialog. „Die Ostersteine sind als Experiment gestartet, aber dass es so groß wird, das hätte ich nicht gedacht.“

Steine mit dem Hashtag #stärkeralsdertod werden draußen ausgelegt

Ende Januar erst hat sie zusammen mit der Pastorin Julia Ahmed aus Bad Segeberg die Aktion ins Leben gerufen, bei der Menschen ihre Steine mit einem Motiv bemalen, das für sie die österliche Botschaft symbolisiert: Etwas, das stärker als der Tod ist – deshalb heißt der Hashtag der Aktion, mit dem die Steine beschriftet werden, auch #stärkeralsdertod. Die Steine werden anschließend „frei gelassen“ – draußen ausgelegt, damit jemand anders sie findet und sich daran freut.

Vorbild dafür sind die sogenannten „ElbStones“, eine Facebook-Gruppe aus Lauenburg, in der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer posten, wenn sie die Steine gefunden haben. „Da gibt es teilweise so berührende Geschichten zu lesen“, erzählt Emilia Handke.

Gemeinsames Bemalen der Ostersteine© Lena Modrow

Mehr als 333 Facebook-Gruppenmitglieder

Die Ostersteine haben nun natürlich auch eine eigene Facebook-Gruppe – und in der ist ordentlich Betrieb. Jeden Tag melden sich neue Kirchengemeinden oder Konfigruppen, die sich beteiligen wollen – nicht nur von der nördlichsten bis zur südlichen Spitze sind Menschen aus der Nordkirche beteiligt, sondern inzwischen auch Institutionen wie die Konfirmandenarbeit der Landeskirche Oldenburg oder die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands in Nordrhein-Westfalen. Sogar eine katholische Kirchengemeinde aus Irland und eine Gruppe aus dem kalifornischen Berkeley ist mit dabei, die mit den Steinen in Zeiten des Brexits Hoffnung verbreiten möchte. Wieder einmal zeigt sich: Es geht hier um eine Botschaft über Landes- und Konfessionsgrenzen hinaus.

Aus einem Zeichen der Ohnmacht wird ein Zeichen der Hoffnung

Denn die Osterbotschaft einfach zu verpacken, ist erst einmal gar nicht so einfach. Doch die Verbindung zu den Steinen ist ganz direkt gegeben: Als die Jüngerinnen am Morgen des ersten Tages der Woche zum Grab Jesu eilen, um seinen Leichnam zu salben, ist der Stein weggerollt – und das Grab leer. Der weggerollte Stein wird zum Symbol der Botschaft, dass Gott – die Liebe – stärker ist als der Tod. Aus einem Zeichen der Ohnmacht wird ein Zeichen der Hoffnung.

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Teil einer Bewegung sein

Beim Bemalen eines Steins kommt mehreres zusammen – beziehungsweise mehrere. Menschen bemalen gemeinsam – und dabei gibt es kaum Voraussetzungen; jeder kann mitmachen und sich als Teil einer Bewegung fühlen. „Zum anderen verbindet man sich auch mit unbekannten Menschen, indem man über die Steine mit einer persönlichen Botschaft mit ihnen kommuniziert“, sagt Handke. Steine mit Anker, Herzen, Licht und aufblühenden Zweigen sind so schon entstanden. Und dann ist da die kindliche Freude, die Steine zu verstecken und darauf zu warten, dass jemand anders sie findet und sich darüber freut.

Auch die Bischöfe und Bischöfinnen der Nordkirche haben schon Interesse gezeigt, mitzumachen. Die Steine rollen also weiter.

 

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